Clim, der Farmer, hat sechs Kinder und eine riesige Farm von ca. 200 Hektar mit ca. 1700 Kühen, 21 Pferden, 4 Hunden und einer Menge Hühner zu managen. Nach der etwas osterartigen Suche nach der Farm wusste bei Ankunft natürlich keiner von uns und auch Clim war weit und breit nicht zu finden. Die anderen Mädels waren jedoch bestens im Bilde und konnten uns sogleich mit Aufgaben betreuen. Nachdem wir uns mit der Farm und den Abläufen halbwegs vertraut gemacht hatten, startete die erste Aufgabe Box ausmisten. Nur das diese Box wohl über ein Jahr nicht mehr ausgemistet wurde und aus einer veranschlagten halben Stunde ein ganzer Nachmittag drauf ging. Anschließend wurden wir in das Melken eingearbeitet und die anfänglich zierliche Berührung mit Kuhscheiße musste jeweils schnell abgelegt werden, denn du wirst zwangsläufig einfach mega dreckig. ;) Zum Glück stellt der Farmer Arbeitskleidung und Gummistiefel... Abends kochen alle gemeinsam, was bei der Anzahl an Leuten eine Herausforderung darstellt und schnell an Mensaverhältnisse erinnert - Nudeln oder Kartoffeln stehen ganz oben auf der Liste. In den ersten Tagen haben wir auf dieser Farm also die beste Ausbildung erhalten. Inzwischen können wir Quad und Gator fahren auch ohne Bremse bzw. mit Turboantrieb am Gaspedal - man hier ist eine Menge kaputt, aber irgendjemand findet immer einen Weg es zu fixen! Die Trucks sind wir auch gefahren (auch ohne Führerschein ;) ), aber man muss sagen, dass ein Hängerführerschein seine Berechtigung hat!!! Wir sollten die Felder rollen, damit das Gras besser wächst, die Gates zu den Koppeln sind teilweise jedoch so eng, dass bei unserem Wendemanöver das Endresultat ein festgefahrener Traktor samt anhängender Rolle war. Juhu einen halben Meter hoch in Schlamm und Kuhscheiße festgefahren... Aber alles halb so wild, die Jungs haben ihn am nächsten Tag mit einem anderen Truck rausgezogen.
Der ursprüngliche Plan 2-3 Tage auf der Farm zu verweilen, wurde schnell verworfen als klar wurde, dass alle (!) bis auf Alex und ich zu einem Racing Event fahren und wir die Farm hüten sollten. Clim ist nämlich Racing Fahrer und seine Töchter alle Springreiterinnen und natürlich fallen alle Wettbewerbe in unsere Zeit. :) Natürlich kein Problem für die Profis. Zum Glück hat er einen Arbeiter engagiert, der die Melkerei übernimmt, denn morgens ab halb sechs und nachmittags ab halb drei jeweils zwei Herden zu melken, ist für den Anfang doch etwas viel. Zu mal dabei eine Menge Geld auf dem Spiel steht, falls wir irgendetwas falsch eingestellt hätten an den Maschinen und die Milch möglicherweise im Abfluss versenkt hätten... Aber gut. Nachdem alle ausgeflogen sind und wir noch bis Sonntagabend allein die Stellung halten, beschränkt sich unser Alltag derzeit darauf die Hühner, Katzen, Hunde, Fische, Pferde, Schweine und Kälber zu füttern. Zusätzlich muss ein Pferd jeden Tag spazieren geführt werden und dessen Stockmaß ist schon größer als meine normale Größe - am ersten Tag ist es der einen Wooferin angeblich aus dem Stand aus der Box rausgesprungen... Die Pferde hier sind generell sehr, sehr unruhig und erschrecken sich bei jedem Pieps. Dabei sind die meisten Turnierpferde und müssten eigentlich darauf trainiert sein. Nun ja beim letzten Reiten wurde der Sattel nicht richtig fest nachgegurtet und ich bin im Galopp wunderbar aus dem Sattel geflogen! (@Aniko: Es sah von hinten sicher ähnlich aus - wie bei uns in Ungarn! :) ) Mein Hexenschuss-Nerv scheint eingeklemmt zu sein und die Rippen sind etwas geprellt denke ich - das war's erstmal mit reiten. :( Ansonsten hat die eine Hündin kleine Puppies bekommen, wobei leider einem kleinem zugefüttert werden muss. Die andere Hündin wirft in den nächsten Tagen und Alex und ich sind etwas aufgeregt die erste Hundegeburt unseres Lebens mitzubekommen - für Ratschläge sind wir offen, obwohl wir uns schon im Internet belesen haben - man da kann eine Menge schief gehen, also Daumen drücken für eine gute Geburt. Ansonsten können wir doch recht viel chillen und haben den heutigen Samstag auch ein paar Minütchen am Pool gelegen.
@Anne: Der Sternenhimmel ist jede Nacht auf's neue überragend und ich muss ständig an dich denken. :) Ich hab auch schon mehrfach Sternschnuppen gesehen!
Ich hab gehört in Deutschland wird es von Tag zu Tag kälter, aber insgesamt habt ihr einen sonnigen Herbst. :) Bei uns ist es zumeist sehr, sehr windig und man braucht dicke Jacken, aber sobald die Sonne rauskommt, kommt Sommerfeeling auf.