Freitag, 19. Oktober 2012

Erster WOOF


Es hat sich schnell herausgestellt, dass Neuseeland unglaublich teuer ist, sowohl was Nahrungsmittel, als auch Übernachtungen betrifft. Deshalb entschlossen wir uns vom Norden aus nach Auckland für Übernachtung und Essen zu arbeiten. Wir kehrten auf einer Farm ein auf der bereits fünf deutsche Mädels und ein Niederländer waren, was im Endeffekt dazu führte und auch immer noch führt, dass wir viel zu viel Deutsch sprechen, aber noch sind wir ja knapp ein Jahr auf Reisen. :)

Clim, der Farmer, hat sechs Kinder und eine riesige Farm von ca. 200 Hektar mit ca. 1700 Kühen, 21 Pferden, 4 Hunden und einer Menge Hühner zu managen. Nach der etwas osterartigen Suche nach der Farm wusste bei Ankunft natürlich keiner von uns und auch Clim war weit und breit nicht zu finden. Die anderen Mädels waren jedoch bestens im Bilde und konnten uns sogleich mit Aufgaben betreuen. Nachdem wir uns mit der Farm und den Abläufen halbwegs vertraut gemacht hatten, startete die erste Aufgabe Box ausmisten. Nur das diese Box wohl über ein Jahr nicht mehr ausgemistet wurde und aus einer veranschlagten halben Stunde ein ganzer Nachmittag drauf ging. Anschließend wurden wir in das Melken eingearbeitet und die anfänglich zierliche Berührung mit Kuhscheiße musste jeweils schnell abgelegt werden, denn du wirst zwangsläufig einfach mega dreckig. ;) Zum Glück stellt der Farmer Arbeitskleidung und Gummistiefel... Abends kochen alle gemeinsam, was bei der Anzahl an Leuten eine Herausforderung darstellt und schnell an Mensaverhältnisse erinnert - Nudeln oder Kartoffeln stehen ganz oben auf der Liste. In den ersten Tagen haben wir auf dieser Farm also die beste Ausbildung erhalten. Inzwischen können wir Quad und Gator fahren auch ohne Bremse bzw. mit Turboantrieb am Gaspedal - man hier ist eine Menge kaputt, aber irgendjemand findet immer einen Weg es zu fixen! Die Trucks sind wir auch gefahren (auch ohne Führerschein ;) ), aber man muss sagen, dass ein Hängerführerschein seine Berechtigung hat!!! Wir sollten die Felder rollen, damit das Gras besser wächst, die Gates zu den Koppeln sind teilweise jedoch so eng, dass bei unserem Wendemanöver das Endresultat ein festgefahrener Traktor samt anhängender Rolle war. Juhu einen halben Meter hoch in Schlamm und Kuhscheiße festgefahren... Aber alles halb so wild, die Jungs haben ihn am nächsten Tag mit einem anderen Truck rausgezogen. 
Der ursprüngliche Plan 2-3 Tage auf der Farm zu verweilen, wurde schnell verworfen als klar wurde, dass alle (!) bis auf Alex und ich zu einem Racing Event fahren und wir die Farm hüten sollten. Clim ist nämlich Racing Fahrer und seine Töchter alle Springreiterinnen und natürlich fallen alle Wettbewerbe in unsere Zeit. :) Natürlich kein Problem für die Profis. Zum Glück hat er einen Arbeiter engagiert, der die Melkerei übernimmt, denn morgens ab halb sechs und nachmittags ab halb drei jeweils zwei Herden zu melken, ist für den Anfang doch etwas viel. Zu mal dabei eine Menge Geld auf dem Spiel steht, falls wir irgendetwas falsch eingestellt hätten an den Maschinen und die Milch möglicherweise im Abfluss versenkt hätten...  Aber gut. Nachdem alle ausgeflogen sind und wir noch bis Sonntagabend allein die Stellung halten, beschränkt sich unser Alltag derzeit darauf die Hühner, Katzen, Hunde, Fische, Pferde, Schweine und Kälber zu füttern. Zusätzlich muss ein Pferd jeden Tag spazieren geführt werden und dessen Stockmaß ist schon größer als meine normale Größe - am ersten Tag ist es der einen Wooferin angeblich aus dem Stand aus der Box rausgesprungen... Die Pferde hier sind generell sehr, sehr unruhig und erschrecken sich bei jedem Pieps. Dabei sind die meisten Turnierpferde und müssten eigentlich darauf trainiert sein. Nun ja beim letzten Reiten wurde der Sattel nicht richtig fest nachgegurtet und ich bin im Galopp wunderbar aus dem Sattel geflogen! (@Aniko: Es sah von hinten sicher ähnlich aus - wie bei uns in Ungarn! :) ) Mein Hexenschuss-Nerv scheint eingeklemmt zu sein und die Rippen sind etwas geprellt denke ich - das war's erstmal mit reiten. :( Ansonsten hat die eine Hündin kleine Puppies bekommen, wobei leider einem kleinem zugefüttert werden muss. Die andere Hündin wirft in den nächsten Tagen und Alex und ich sind etwas aufgeregt die erste Hundegeburt unseres Lebens mitzubekommen - für Ratschläge sind wir offen, obwohl wir uns schon im Internet belesen haben - man da kann eine Menge schief gehen, also Daumen drücken für eine gute Geburt. Ansonsten können wir doch recht viel chillen und haben den heutigen Samstag auch ein paar Minütchen am Pool gelegen. 
@Anne: Der Sternenhimmel ist jede Nacht auf's neue überragend und ich muss ständig an dich denken. :) Ich hab auch schon mehrfach Sternschnuppen gesehen!

Ich hab gehört in Deutschland wird es von Tag zu Tag kälter, aber insgesamt habt ihr einen sonnigen Herbst. :) Bei uns ist es zumeist sehr, sehr windig und man braucht dicke Jacken, aber sobald die Sonne rauskommt, kommt Sommerfeeling auf. 



Kühe zusammentreiben

erst Melkschlauch befestigen...

 


Chrissi treibt sie weiter zusammen - "Common girls" :)

...dann Melkschlauch wieder abziehen

 Traktor fahren - easy.


Hühner füttern, die können rennen, sobald es Futter gibt :)


 Den kleinen Puppy füttern.

schick - indem man an der Schnur zieht, wird der Turbogang eingelegt


Milch abfüllen für die Kälber und Schweine

Der Gator fertig vorbereitet zum füttern.



die sind hungrig :)

Die Farm von oben...


Gator fahren mit Schnur in der Hand

Da kommen die kleinen Kälber angerannt.




Donnerstag, 11. Oktober 2012

Ab in den Norden...

Am Donnerstag entschlossen wir uns - eine Nacht eher als geplant und bezahlt unser Hostel in Auckland zu verlassen und Richtung Norden zu fahren. 

Erster Stop: Pak'n Save - Großeinkauf... Völlig überfordert und absolut angenervt, kamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit aus diesem Warenenhaus raus, aber wenigstens mit prallgefüllten Taschen. :) Dann ging's los auf den Highway 1 Richtung Norden. Ganz ladylike hab ich Alex den Vortritt in Sachen Linksverkehr und automatischen Busfahrereien gelassen. Zack - ups Kreisverkehr und Linksverkehr - aber gut gemeistert - nur der erste Schreck. ;) Irgendwie leicht größenwahnsinnig waren wir der Annahme "Ach bis ans Cape schaffen wir doch in ein paar Stunden." Nach einer Stunde Fahrt haben wir dann festgestellt, dass bei dem Straßenbelag und den Kurven es nicht in ein paar Stunden zu schaffen war, deshalb haben wir umdisponiert und kehrten in einem Campground ein, der auf einer kleinen Halbinsel lag. Direkt am Strand wunderbar!!! Zwei Nächte dort verweilt. Tatsächlich Joggen gewesen und auch die ersten Nächte super im Camper überlebt. Nur die Mücken stellten sich schnell als - wie immer eigentlich - unangenehme Nachtgenossen heraus. Zusätzlich haben auch die Sandfliegen eine nicht so angenehme Art sich bemerkbar zu machen. Nun ja wir finden schon noch eine Lösung mit weniger Stichen am nächsten Morgen aufzuwachen. ;)
Weiter gings Richtung Russel und Pahia, zu den Haruru Falls und gleich an den Wasserfällen gab's nen Campground - perfekt zum Übernachten nur etwas arg windig, aber hey... Am nächsten Tag wurden auch sogleich die teuren Wanderschuhe eingeweiht - der Tag endete mit geschwollenen Knöcheln meinerseits, aber war ein wunderschöner Wanderweg. ;) Am nächsten Tag dachten wir ein Ausflug mit dem Boot zum Hole in the Rock und gleichzeitiger Delfinbetrachtung dürfte im Budget enthalten sein. Leider war das Wetter so mies, dass wir mit dem Boot weder zum Hole in the Rock gefahren sind noch Delfine betrachten konnten. Naja weiter Richtung Norden zu Cape Reinga. Die folgenden Campingplätze hatten nur kaltes Wasser und Plumpsklos im Angebot, aber dennoch kehrten wir für drei Nächte ein. Super wieder an einer einsamen Bucht - wenn es nur etwas wärmer wäre. :( Bei 20 Grad ist kalt duschen echt jedes Mal wieder eine Überwindung und auch das Baden beschränkt sich auf das Umspielen der auslaufenden Wellen an den Füßis :)
Gestern ein Wanderweg von 5 km - na kein Problem für uns - dachten wir, allerdings haben wir die Rechnung ohne Poseidon gemacht, der uns mit 4 Stunden Dauerregen begleitete und wir von Kopf bis Fuß komplett durchnässt waren. Am Cape wo Tasmanian See und Ozean aufeinander treffen, konnte man gerade mal seine eigene Hand sehen - hervorragend! Also über die Straße zurück zum Campground, der Wanderweg war inzwischen so schlammig und entsprechend rutschig, dass die 700 Höhenmeterüberwindung über Stock und Stein und durch Büsche nicht mal annähernd mehr meiner Vorstellung von einem Wandertag entsprach. Zurück am Zeltplatz gab's dann eben einen ganzen Tag im Bus. Inzwischen sind im übrigen schon zwei Bücher leer gelesen. ;)
Heut waren wir nochmal am Cape und wir konnten ganz weit schauen! Ich wollte gern Wale sehen, aber wer will das nicht. :) Leider kein Glück gehabt. Dann ging's weiter zum Ninety Mile Beach Anfang, wo die größten Sanddünen Neuseelands stehen und die wir sogleich nutzten, um auf Sandboards hinunter zu düsen. Wahnsinn!!! Es hat mega Fun gemacht!
Nun befinden wir uns am Ende des Ninety Mile Beach und freuen uns auf eine warme Dusche. ;)

Ich hoffe euch gehts gut?!

Liebe Grüße in die Heimat!























Dienstag, 2. Oktober 2012

Die ersten Tage...

Die Hard Facts:

22 Stunden Flug, super nettes Board Personal, mäßiges Essen, wahnsinnig nette Neuseeländer, Jetlag, teures Auckland, cooles Hostel.

Ja die Reise beginnt... Losgeflogen aus Deutschland natürlich mit einer Stunde Verspätung, die der Pilot aber irgendwie wieder rausgeholt hat. Nach dem ersten Zwischenstop in KL die Tränen getrocknet, ab durch die Sicherheitskontrolle und in den Flieger Richtung Auckland eingestiegen. Da unsere Körper völlig übermüdet waren, konnten wir zumindest auf diesem Flug ein paar Stündlein die Augen schließen.
Gelandet in Aukland - Immigration - alles leichter als gedacht - nur Alex musste genauer beantworten wieso und weshalb er wie lange in Asien unterwegs war. Nochmals das Gepäck durchsucht, es durften nämlich keine essbaren Sachen, wie bspw. meine Gummibärchen mit ins Land genommen werden... Unsere Wanderschuhe haben den Test zum Glück auch bestanden, da sind sie irgendwie etwas "pingelig" die guten Neuseeländer. Aber gut. Mit dem Airportbus ging's dann ab zum Hostel, welches total überfüllt war bzw. ist - mit Deutschen, aber es stellt eben eine erste Anlaufstelle für Neuankömmlinge, wie uns dar und erschien deshalb die günstigere Wahl.

Die ersten Tage haben wir uns den bürokratischen Dingen gewidmet, welche jedoch im Handumdrehen erledigt waren. Nun haben wir ein Bankkonto etc. - irgendwie ist das hier alles einfacher, als in der Heimat. ;) Sonntag sind wir dann auch fündig geworden und haben unser Geld für einen Toyota Hiace Baujahr 1994 ausgegeben. Das gute Stück - abgekauft von zwei Belgiern - hat bereits 300.000 km auf dem Buckel und wird uns nun fortan durch Neuseeland begleiten - hoffentlich. Aktuell steht es, nachdem wir es heut morgen aus der Tiefgarage für nur $60 Parkgebühren geholt haben, in der Werkstatt und wird nochmal auf Herz und Nieren geprüft - bevor es Donnerstag Richtung Norden geht. Ab an den Strand! Das Wetter in Auckland ist nämlich - äh ja sagen wir interessant! Alle 10 Minuten wechselt es zwischen Sonnenschein und Dauerregen, so dass es nur eine Frage der Zeit ist bis einer von uns beiden krank wird. Ansonsten ist Auckland preistechnisch gesehen doch sehr intensiv und da es auch sonst nicht all zu viel zu bieten hat, freuen wir uns aus der Stadt rauszukommen und in ländlicheren Gebieten mehr entdecken zu können.







Fotos folgen dann sobald wir mal Gelegenheit haben, welche zu schießen. Aber vorerst ein kleiner Eindruck.

Fühlt euch gedrückt!