Sonntag, 27. Januar 2013

Westküste und Fjordland


Nachdem wir einen doch recht unbeschwerlichen Weg zu den Nelson Lakes gemeistert hatten, wurden wir vom Campbesitzer zunächst damit überrascht, dass es in der Nacht wohl schneien werde, aber zum Glück nur in den höheren Lagen. Trotzdem stand uns eine kalte Nacht bevor. Mit uns stand noch ein einziges Auto auf diesem großen Campingplatz in mitten des Nirgendwo herum. Abends in der „Küche“ stellten wir fest, dass es sich natürlich – wie sollte es anders sein – um Deutsche bzw. einen Schweizer-Deutschen handelte. ABER ein Leipziger – hihi Heimatsgefühle kamen auf und nachdem wir ein bisschen über die Heimat gequatscht und ich fleißig Werbung für Oblique gemacht habe, spielten wir nicht die letzte Runde SKIBBO – wie sich später herausstellen sollte. Es folgte wieder mal ein sehr regnerischer Tag an dem wir gezwungen waren wieder mal im Auto zu verweilen. Eine eiskalte Nacht sollte folgen, die jedoch schon mit einem merkwürdigen Klicken in unserem Auto begann. Nach kurzer Suche im Motorraum fand sich nichts und wir beließen es dabei. In der Nacht wurden wir durch die Geräusche eines vermeintlichen Flattermanns geweckt. Also Licht an und Suche nach dem Vieh. Geräusch verstummt. Licht wieder aus. Geräusch wieder an. Licht wieder an und an allen Sachen gerückt und geguckt bis auf einmal etwas ca. 10 Zentimeter langes, braunes Tier vor zu den Fahrersitzen rennt. Nun hatte es unsere Aufmerksamkeit. Ich erinnere euch – es war bitterkalt! Also raus aus dem Auto alles rausgestellt in Mitten von Dunkelheit, denn wir waren ja wieder abseits der Zivilisation unterwegs. Nichts gefunden – alles wieder eingeräumt und bis zum nächsten Morgen gewartet in der Hoffnung, dass es bereits verschwunden ist. Nachdem wir Mäuse-Poo gefunden hatten, war dann alles klar. Auch die Spuren an den angeknabberten Nudeln etc. waren deutlich. Aber nachdem das Auto leer war – NICHTS. Sie hat sich wohl mitten in der Nacht durch die offenen Türen verabschiedet – kleines Ding. Das Wetter war an diesem Tag hervorragend und nachdem wir uns ewig nicht entscheiden konnten, führte unsere Wanderung dann zu den Whisky-Falls. Ein wunderschöner Wasserfall, der aus 40 Metern senkrecht Richtung Boden fiel. Die Sonne stand ebenfalls senkrecht am Horizont und so wurden wir wieder einmal entlohnt für unsere Bemühungen. Nach einer eiskalten Dusche mit hunderten von schrecklichen Sandfliegen nutzen wir das schöne Wetter, um im Auto zu sitzen und die komplette Westküste nach Hokitika zu fahren. Vorbei an Westport und Greymouth hin zu den Pancake Rocks. Dank des guten Wetters sind auch hier wundervolle Fotos und Eindrücke entstanden. Die Wellen peitschen trotz der Sonne unaufhörlich gegen die Felsen und es wackelte in einer Tour und lies nur erahnen wie unglaublich kräftig das Meer sein kann. Am nächsten Tag besuchten wir das National Kiwi Center. Das kann man sich durch aus sparen! Nachdem wir hier in Neuseeland schon so viele schöne Attraktionen für lau bekommen haben, war es quasi ein Witz dafür Geld auszugeben. Ein Hinterhof, der dreckig war und eher aussah als würde er zum Rotlichtmilieu gehören. Innen roch es gut verschimmelt, aber wir durften Aale, die zwischen 85 und 100 Jahren alt waren füttern. Auch die zwei Kiwis waren wie immer sehr niedlich anzuschauen – das nun das NATIONAL Kiwi Center zu nennen, ist trotzdem etwas kurios. Nun gut. Es ging weiter zu den Gletschern mal wieder mit schlechtem Wetter. An der Westküste regnet es zu mindestens 50%, weshalb wir sehr glücklich waren den Tag zu vor alles in wunderbarem Licht betrachten zu können. Der Franz Joseph Glacier war eingehüllt in Wolken und bis auf ein paar Steine konnte man nichts erkennen. Wir fuhren demnach weiter an den Strand – ja der ist in direkter Nähe zu den Gletschern! Mit Regenwald und eher tropischen Temperaturen – verrückt! Es klarte auf und wir unternahmen eine kleine Wanderung zu den Klippen mit einem See, der rot schimmerte durch die restlichen Goldpartikel, die überall am Strand verteilt lagen. Abends konnte man dann auch wieder die schneebedeckten Berge in rotem Sonnenuntergangslicht betrachten – wahnsinnig schön! Wir trafen auch die Jungs wieder und vertrieben uns den Abend mit Bier und Skibbo, das führte dazu, dass man in der Nacht doch mal das Auto verlassen musste, um das wirklich bis oben hin vollgesch***ene Klo zu besuchen – EKELHAFT. Allerdings war der Sternenhimmel einfach krass. Die komplette Halbkugel über einem war über und über voll mit den funkelnden Sternen. Der nächste Tag belohnte uns wieder mit Sonne und so konnten wir den Fox Glacier komplett betrachten. Unsere Reise führte weiter Richtung Fjordland. Wir verbrachten die Nacht wieder auf einem DOC und trafen auch die Jungs wieder. Eine Dusche im eiskalten Bergfluss war aber dafür mit im Paket und dank Sonne konnten wir uns auch fix wieder aufwärmen. Das nächste Ziel war Wanaka. Dort chillten wir eigentlich nur am See, der mitten in der Stadt war. Nach zwei Tagen zog es uns weiter Richtung Queenstown. Auch ein wunderschönes Örtchen mit unglaublich vielen Attraktionen, da wir uns nicht entscheiden konnten, haben wir jedoch ncihts von dem in Anspruch genommen. Die Nächte verbrachten wir etwas außerhalb an einem wunderschönen, aber eiskalten See. Martin Schmid bei der Gelegenheit getroffen und dann doch weiter Richtung Milford Sound gefahren. Ein Zwischenstopp im Fjordland National Park und am nächsten Morgen direkt an den Fjord gefahren durch einen 1,2 km langen Tunnel, der seiner Zeit mal der größte mit Gravel bedeckte Tunnel der Erde war. Man fährt quasi durch einen 1,2 km langen komplett dunklen Tunnel, der wirklich nur spärliche Beleuchtung und keine Notausgänge aufwies. Zudem ging es auch noch steil bergab. Wunderbar. Aber überlebt! Die Fahrt durch den Milford Sound war auch wunderschön – leider gabs keine Delfine zu bestaunen dafür aber Robben – wieder einmal ganz nah. Inzwischen sind wir in Invercargill angekommen und von Sandfliegen und Mücken zerstochen. L Wir hoffen in den nächsten Tagen noch ein paar Tierchen (Pinguine, Delfine) bestaunen zu können und müssen uns dann langsam wieder der Jobsuche widmen.

Ich hoffe euch geht’s gut im kalten Deutschland? Wir schicken euch Sonne und 30 Grad. Uns geht’s gut und wir sind gespannt wie unser Leben hier weiterverläuft.

Nelson Lakes - die Trauerschwäne waren auch traurig über das schlechte Wetter



Whisky Falls


Westküste

Pancake Rocks






Alles voll mit Gold :)



Gletscherzunge


Die Reste des Gletschers

Auf geht's Waschen :)




Wir kochen nicht nur Nudeln im Auto...




Der beste Burger der Welt! Toppt das Burgeramt in Berlin definitiv!

Guten Morgen Milford Sound!






Mirror Lakes

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