Nachdem wir einen doch recht unbeschwerlichen Weg zu den
Nelson Lakes gemeistert hatten, wurden wir vom Campbesitzer zunächst damit
überrascht, dass es in der Nacht wohl schneien werde, aber zum Glück nur in den
höheren Lagen. Trotzdem stand uns eine kalte Nacht bevor. Mit uns stand noch
ein einziges Auto auf diesem großen Campingplatz in mitten des Nirgendwo herum.
Abends in der „Küche“ stellten wir fest, dass es sich natürlich – wie sollte es
anders sein – um Deutsche bzw. einen Schweizer-Deutschen handelte. ABER ein
Leipziger – hihi Heimatsgefühle kamen auf und nachdem wir ein bisschen über die
Heimat gequatscht und ich fleißig Werbung für Oblique gemacht habe, spielten
wir nicht die letzte Runde SKIBBO – wie sich später herausstellen sollte. Es
folgte wieder mal ein sehr regnerischer Tag an dem wir gezwungen waren wieder
mal im Auto zu verweilen. Eine eiskalte Nacht sollte folgen, die jedoch schon
mit einem merkwürdigen Klicken in unserem Auto begann. Nach kurzer Suche im
Motorraum fand sich nichts und wir beließen es dabei. In der Nacht wurden wir
durch die Geräusche eines vermeintlichen Flattermanns geweckt. Also Licht an
und Suche nach dem Vieh. Geräusch verstummt. Licht wieder aus. Geräusch wieder
an. Licht wieder an und an allen Sachen gerückt und geguckt bis auf einmal
etwas ca. 10 Zentimeter langes, braunes Tier vor zu den Fahrersitzen rennt. Nun
hatte es unsere Aufmerksamkeit. Ich erinnere euch – es war bitterkalt! Also
raus aus dem Auto alles rausgestellt in Mitten von Dunkelheit, denn wir waren
ja wieder abseits der Zivilisation unterwegs. Nichts gefunden – alles wieder
eingeräumt und bis zum nächsten Morgen gewartet in der Hoffnung, dass es
bereits verschwunden ist. Nachdem wir Mäuse-Poo gefunden hatten, war dann alles
klar. Auch die Spuren an den angeknabberten Nudeln etc. waren deutlich. Aber
nachdem das Auto leer war – NICHTS. Sie hat sich wohl mitten in der Nacht durch
die offenen Türen verabschiedet – kleines Ding. Das Wetter war an diesem Tag
hervorragend und nachdem wir uns ewig nicht entscheiden konnten, führte unsere
Wanderung dann zu den Whisky-Falls. Ein wunderschöner Wasserfall, der aus 40
Metern senkrecht Richtung Boden fiel. Die Sonne stand ebenfalls senkrecht am Horizont
und so wurden wir wieder einmal entlohnt für unsere Bemühungen. Nach einer
eiskalten Dusche mit hunderten von schrecklichen Sandfliegen nutzen wir das
schöne Wetter, um im Auto zu sitzen und die komplette Westküste nach Hokitika
zu fahren. Vorbei an Westport und Greymouth hin zu den Pancake Rocks. Dank des
guten Wetters sind auch hier wundervolle Fotos und Eindrücke entstanden. Die
Wellen peitschen trotz der Sonne unaufhörlich gegen die Felsen und es wackelte
in einer Tour und lies nur erahnen wie unglaublich kräftig das Meer sein kann.
Am nächsten Tag besuchten wir das National Kiwi Center. Das kann man sich durch
aus sparen! Nachdem wir hier in Neuseeland schon so viele schöne Attraktionen
für lau bekommen haben, war es quasi ein Witz dafür Geld auszugeben. Ein Hinterhof,
der dreckig war und eher aussah als würde er zum Rotlichtmilieu gehören. Innen
roch es gut verschimmelt, aber wir durften Aale, die zwischen 85 und 100 Jahren
alt waren füttern. Auch die zwei Kiwis waren wie immer sehr niedlich
anzuschauen – das nun das NATIONAL Kiwi Center zu nennen, ist trotzdem etwas
kurios. Nun gut. Es ging weiter zu den Gletschern mal wieder mit schlechtem
Wetter. An der Westküste regnet es zu mindestens 50%, weshalb wir sehr
glücklich waren den Tag zu vor alles in wunderbarem Licht betrachten zu können.
Der Franz Joseph Glacier war eingehüllt in Wolken und bis auf ein paar Steine
konnte man nichts erkennen. Wir fuhren demnach weiter an den Strand – ja der
ist in direkter Nähe zu den Gletschern! Mit Regenwald und eher tropischen
Temperaturen – verrückt! Es klarte auf und wir unternahmen eine kleine
Wanderung zu den Klippen mit einem See, der rot schimmerte durch die restlichen
Goldpartikel, die überall am Strand verteilt lagen. Abends konnte man dann auch
wieder die schneebedeckten Berge in rotem Sonnenuntergangslicht betrachten – wahnsinnig
schön! Wir trafen auch die Jungs wieder und vertrieben uns den Abend mit Bier
und Skibbo, das führte dazu, dass man in der Nacht doch mal das Auto verlassen
musste, um das wirklich bis oben hin vollgesch***ene Klo zu besuchen –
EKELHAFT. Allerdings war der Sternenhimmel einfach krass. Die komplette
Halbkugel über einem war über und über voll mit den funkelnden Sternen. Der
nächste Tag belohnte uns wieder mit Sonne und so konnten wir den Fox Glacier
komplett betrachten. Unsere Reise führte weiter Richtung Fjordland. Wir
verbrachten die Nacht wieder auf einem DOC und trafen auch die Jungs wieder. Eine
Dusche im eiskalten Bergfluss war aber dafür mit im Paket und dank Sonne
konnten wir uns auch fix wieder aufwärmen. Das nächste Ziel war Wanaka. Dort
chillten wir eigentlich nur am See, der mitten in der Stadt war. Nach zwei
Tagen zog es uns weiter Richtung Queenstown. Auch ein wunderschönes Örtchen mit
unglaublich vielen Attraktionen, da wir uns nicht entscheiden konnten, haben
wir jedoch ncihts von dem in Anspruch genommen. Die Nächte verbrachten wir
etwas außerhalb an einem wunderschönen, aber eiskalten See. Martin Schmid bei
der Gelegenheit getroffen und dann doch weiter Richtung Milford Sound gefahren.
Ein Zwischenstopp im Fjordland National Park und am nächsten Morgen direkt an
den Fjord gefahren durch einen 1,2 km langen Tunnel, der seiner Zeit mal der
größte mit Gravel bedeckte Tunnel der Erde war. Man fährt quasi durch einen 1,2
km langen komplett dunklen Tunnel, der wirklich nur spärliche Beleuchtung und
keine Notausgänge aufwies. Zudem ging es auch noch steil bergab. Wunderbar.
Aber überlebt! Die Fahrt durch den Milford Sound war auch wunderschön – leider gabs
keine Delfine zu bestaunen dafür aber Robben – wieder einmal ganz nah. Inzwischen
sind wir in Invercargill angekommen und von Sandfliegen und Mücken zerstochen. L Wir hoffen in den
nächsten Tagen noch ein paar Tierchen (Pinguine, Delfine) bestaunen zu können
und müssen uns dann langsam wieder der Jobsuche widmen.
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