Donnerstag, 28. Februar 2013

Milchfabrik

Die ersten zwei Tage sind geschafft! Also das Gute ist 12 Stunden Schichten bringen auch mal Stunden und man muss weniger Tage arbeiten. Die Pausenzeiten bzw. Regelungen sind auch sehr arbeitnehmerfreundlich!
Der erste Tag: Wir sollten um 5.45 Uhr in der früh anfangen, aber bis alle da waren und wir starten konnten, war es viertel 7. Anschließend folgte die Hygieneprozedur. Schuhe aus und mit Socken in die blaue Zone laufen, Hände waschen, desinfizieren, Haarnetz auf, weißer Overall an. In die grüne Zone laufen und Gummistiefel (meist viel zu groß für mich) an, wieder Hände waschen und desinfizieren und Ohrenschützer aufsetzen. Die ersten Stunden bei ca 30-35 Grad geputzt, weil nichts anderes zu tun war. Eine Stunde Pause :) mit freiem Kaffee ... Dann Einweisung in unsere Hauptaufgabe :) Säcke aufschneiden :) und das geht entweder automatisch oder manuell mit einem schön scharfem Messer also nicht sonderlich schwer. Die 25 kg schweren mit Milchpulver gefüllten Säcke ausschütten. Im ersten Schritt werden die Säcke mit so einem coolen Vakuumsauger hochgehoben und aus dem Papiersack entfernt. Auf jeden fall eine Riesenverschwendung von Rohstoffen, aber gut so ist das hier im grünen Neuseeland, wo Plaste noch verbrennt wird. Am zweiten Tag folgte eine Nachtschicht. Da nichts zu tun war, haben wir nur geputzt und mehr Pause gemacht, als gearbeitet :) wird aber alles bezahlt von daher stört uns das nicht. Wir arbeiten mit einer Chilenin und einer Spanierin zusammen, die so gut wie kein Wort Englisch sprechen oder dir nu Fragmente hinwerfen und beide verdammt faul sind.

An unserem freien Wochenende haben wir heut morgen unser Auto einem Interessenten gezeigt, der aber nur 2000 Dollar zahlen will :( na mal schauen. Christchurch sieht teilweise schon erschreckend aus. Als hätte eine Bombe eingeschlagen und alles zerstört. Nachher geht's dann weiter Richtung Kaikoura und vielleicht sehen wir ja Wale. Am Wochenende genehmigen wir uns eine Auszeit im SPA von Hamner Springs bevor es Dienstag wiedr in die Fabrik geht :)

Bis bald.

Für all diejenigen, die Chch anders in Erinnerung haben - es sieht aus als wären Bomben eingeschlagen.



Der Schutt ist teilweise schon komplett weg.

Manches ist Kiwi-Style repariert worden ;)





Ein kleiner Nachtrag an dieser Stelle:
Wir sind nach Kaikoura gefahren und das Wetter wurde schlechter :( ... Wir haben direkt am Meer übernachtet - leider war der Highway direkt hinter uns und die Trucks sind auch mitten in der Nacht langgedonnert... So dass wir nur mit Mühe und Not einschlafen konnten. Am nächsten Morgen trübes Wetter. Bevor es ans Frühstück machen ging, wollte ich für kleine Mädchen gehen und auf einmal sprangen SIE aus dem Wasser. Zurück gerannt. ALEX!!! DöTSCHIIIII!!! Guck da sind Delfine... Ui ich war aufgeregt und konnte mich in der Tat 2 Stunden an gut 20 Delfinen erfreuen, die auf den Wellen geritten sind. Saltos machten und sich wieder ins Wasser fallen ließen. Natürlich ließen es sich die Bootsanbieter (Kaikoura ist ein Touristen-Ort, da ca. 14 verschiedene Walarten an der Küste gesehen werden können) nicht nehmen die Delfine weiter rauszulocken :( Weil die kleinen Dinger so neugierig sind, waren sie immer mal weit draußen zu sehen, aber ein paar mal eben auch ganz nah. Die Fotos sind nicht so Bombe, aber jeder weiß ja wie sie aussehen :) Es hat mir meinen Tag versüßt. Wale gabs nicht zu sehen und wir wollten auch keine 150 Dollar pro Person dafür ausgeben. Ein paar Robben gabs dafür. Die sind auch immer noch niedlich! Unseren Abend verbrachten wir im Thermalbad von Hanmer Springs und morgen gehts wieder auf Arbeit :)





Donnerstag, 21. Februar 2013

Zwischenreport

Oh wow die Zeit rennt und die Ereignisse überschlagen sich.

Nachdem der Typ (unser Chef) uns die anderthalb Stunden definitiv nicht bezahlen wollte und er anfing die Arbeit nur noch willkürlich zu verteilen, haben wir unsere Sachen bzw. unseren Van gepackt und sind weiter gezogen. Es folgte nach zwei Wochen Arbeit wieder eine schöne Reisewoche mit fabelhaftem Wetter. Zunächst zog es uns Richtung Mount Cook. Dort hatten wir wirklich perfektes Wetter! Die Sonne hat den ganzen Tag ihre Wärme über uns verteilt und im Hintergrund konnte man immer die verschneiten Berge bzw. Gletscher betrachten, da keine Wolke am Himmel zu finden war. Wir unternahmen ein paar Treks, um verschiedene Perspektiven auf den Mt. Cook zu haben und wurden mehrfach belohnt. Es zog uns weiter Richtung Norden und verbrachten den Hauptteil mit Lesen und Schlafen. (An dieser Stelle eine Leseempfehlung: die Millenium Triologie von Stieg Larsson -top!) Dann entschlossen wir uns doch nochmal in den Süden zu fahren, um uns die Moeraki Boulders anzuschauen. Das Ergebnis war irgendwie anders als wir es uns vorgestellt hatten und der 240 km lange Umweg war es irgendwie nicht wirklich wert. Inzwischen befinden wir uns in Ashburton, wo wir unerwarteterweise Montag einen Job in einer Milchfabrik anfangen. 12 Stunden Schichten, aber nur 3-4 Mal in der Woche. Insgesamt wollen wir wahrscheinlich auch nur 2 Wochen bleiben, da wir unser Auto langsam verkaufen müssen. Es gab auch schon einen Interessenten, der uns leider nur die Hälfte des ursprünglich angedachten Preises zahlen will, aber mal sehen was am Ende überhaupt daraus wird. Derzeit wollen alle Backpacker ihre Autos verkaufen, da der Winter vor der Tür steht, aber ich denke bzw. hoffe doch, dass wir gute Eltern für unseren Toyo finden werden. Christchurch, Hamner Springs und Arthur's Pass sind auch nicht soweit weg, weshalb wir die restlichen Tage, an denen wir nicht arbeiten, nutzen können, um zu reisen. In 4-5 Wochen ist unsere Zeit in Neuseeland auch schon wieder vorbei und Asien ruft :)

Ein Run durch den Hinterhof der Farm :)


Alex beim Hydro-Leiter fahren

BK-Shots???

Der größte Pfirsisch, den ich je gesehen und gegessen hab :)

MT. Cook





Kurz nach uns sind in diesem See riesengroße Gletscherteile abgebrochen








Die Moeraki-Boulders schon witzig... Einfach Kugeln im Wasser, die letzten Steine, die übrig geblieben sind. Der Rest wurde geklaut.


Ich hoffe in Deutschland ist es nicht allzu kalt und ihr versinkt nicht im Schnee - wir genießen hier noch die restlichen Sonnenstrahlen bevor es langsam Herbst wird und wir in die heißen Gefilden Myanmars verschwinden :)

Samstag, 9. Februar 2013

Orbeid, Orbeid, Orbeid...

Oh wow - eine Woche vergangen.
Viel gibt es nicht zu erzählen, aber damit ihr upgedatet bleibt - hier die News...
Wir befinden uns derzeit in Kurow - eine eigentlich nicht nennenswerte Stadt oder eher Straße in Neuseeland. Hier gibt es einen Orchard, der hauptsächlich Aprikosen vertreibt, aber eben auch Pfirsiche, Nektarinen, Pflaumen und Kirschen anbietet. Nach unserer Ankunft letzten Freitag, starteten wir Samstag mit einem Training! Oh wow. Er hat doch tatsächlich Regeln von seinem Blatt Papier vorgelesen und uns eine Stunde damit aufgehalten. Sehr effizient - der Besitzer. Aber er hat ja mal in deutschland für Siemens gearbeitet - glauben kann ich das Ganze nicht ;) ... Nun gut nach der legendären Trainingsstunde ging es bei mir direkt los mit der Arbeit im Packhouse. Wir sind noch damit beschäftigt Aprikosen zu verpacken, die direkt aus dem Kühlhaus kommen und entsprechend eiskalt sind - nach ein paar Minuten kann man seine Finger nicht mehr so richtig bewegen und entsprechend nicht fühlen, ob sie zu weich sind. Aber das soll nicht mein Problem sein. Die besten Früchte für den Export nach Europa und Australien. Die zweitbesten (all diejenigen, die kein Mensch essen würde) für die Locals vor Ort und die die Matsch sind, kommen in die Kiste für den Shop. Relativ easy - wenn man das sein ganzes Leben machen muss -eieiei. Bin ich froh, dass meine Zukunft nicht so aussieht. Aber gut. Der Vorteil ist man kann so viele Aprikosen essen, wie man mächte - ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so viele gegessen :). Alex musste noch etwas warten und durfte erst gegen Mittag starten, da das Pflücken des Obstes stark wetterabhängig ist. Hätten wir das eher gewusst, hätten wir uns wahrscheinlich nach etwas anderem umgeschaut, denn nun ist der Fall eingetreten, dass Alex viel Zeit "zu Hause" verbringt, da das Wetter die Arbeit nicht zulässt. Natürlich doof, da die Zeit immer weniger wird und so auch die Möglichkeit Geld zu verdienen schrumpft. Der Besitzer ist in meinen Augen auch eher ein hinterhältiger Mensch, der versucht Backpacker hinter's Licht zu führen, aber wir werden sehen, was die nächsten drei Tage bringen. Ganz so glücklich sind wir nicht mit der Arbeit. Aber schön ist der Farmstay auf dem wir uns befinden. Die Leute sind cool und ganz im Gegensatz zum Rest Neuseelands sind hier nicht nur Deutsche anzutreffen, so dass wir endlich mehr Englisch sprechen.Wir leben hier mit zwei Spaniern, einer Belgiern, zwei Tschechen, zwei Briten und einem Deutschen. Ein Multikulti-Leben, dass sich vor allem am Morgen bei einer Dusche und einer etwas zu kleinen Küche durchaus auswirkt :) Aber wir managen das schon. Ansonsten ist nicht mehr viel übrig vom halben Jahr Neuseeland und wir starten jetzt den Versuch unser Auto zu verkaufen.

An dieser Stelle auch nochmal Danke für alle Geburtstagswünsche - die Geburtstagskinder haben sich gefreut und auch danke für die Zuwendungen unserer Familien. Ein Kuss in die Heimat und etwas Sonne schick ich euch!