YANGON
Der Abflug vom Heimatflughafen Air Asias in Kuala Lumpur war
unglaublich chaotisch und die Flugzeuge sind wie am Fließband vom Flugfeld gerollt.
Die Asiaten sind einfach extrem geschäftstüchtig und für die meist effizient
handelnden Deutschen ist der Anblick des Rollfeldes eher ein Kraus, aber wir
sind in Yangon gelandet und das sogar mit unseren Gepäckstücken. Die Angst unser
Gepäck nie wieder zu sehen, da einfach jeder Zugang hatte und die
Gepäckstückwagen wie wild umherfuhren, verschwand aber auch erst nachdem wir in
Yangon wieder alles beieinander hatten. Der erste Eindruck von Yangon war
meinerseits sehr positiv – eine der saubersten Städte Südostasiens, wenn man
nicht sofort hinter die Häuser und alle Gassen schaut. Alex war auch völlig aus
dem Häuschen, da sich innerhalb kürzester Zeit so unglaublich viel verändert
hat. Es gab Taxis, die nicht einem völlig heruntergekommenen Fahrtransport glichen,
Menschen, die ein Handy hatten, um nur die ersten auffälligen Dinge zu nennen.
Die Taxifahrer in Myanmar sind auch die ersten, die das Auto mithilfe der
Klimaanlage nicht bis auf minus 20 Grad herunterkühlen, sondern einfach das
Fenster nutzen – clever und umweltbewusst! Oder vielleicht auch doch nur, weil
das Benzin sehr teuer ist – wer weiß das schon.
Mit einer 10 stündigen Nachtfahrt ging es weiter nach
Mandalay. Dort konnten wir auch relativ fix in ein ganz nett aussehendes Hotel
einchecken. Nachdem wir etwas Schlaf nachgeholt hatten, haben wir zwei deutsche
Mädels getroffen, mit denen wir quasselnd den ganzen Tag verbracht haben, ohne
wirklich auf die Straße zu gehen. Abends haben wir uns bei der prasselnden
Hitze die 400 hundert Stufen zum Mandalay Hill hinauf geschleppt. Der
Sonnenuntergang war leider nicht ganz so atemberaubend, da es doch sehr diesig
war. Am nächsten Tag haben wir uns auf eine Tour begeben. Die erste Station war
eine Pagode mit einem goldenen Buddha, den Frauen nicht berühren durften. Nicht
so spektakulär also
J
Weiter ging nach Amarapura einer Stadt, die nur aus einem Mönchskloster
bestand. Leider waren dort so viele Franzosen, die sich äußerst daneben
benommen haben, so dass alle sich dort fremdgeschämt haben. Um 10.30 Uhr
versammeln sich alle Mönche, um ihr Frühstück einzusammeln und um dann
gemeinsam zu frühstücken. Die Franzosen haben sich dann wie Tiere benommen und
alles aus nächster Nähe fotografiert. Nun ja weiter auf einen Berg – wieder Stufen
hinauf, um eine Pagode zu sehen. Nach dem Mittag haben wir dann mit dem Boot
übergesetzt und haben uns auf der Insel mit einer Pferdekutsche ein paar
Stunden rumfahren lassen. Unser Kutschenfahrer, der keine Zähne mehr hatte,
wurde seinem Ruf auch gerecht und war am Ende völlig betrunken, aber wir haben
alles heil überstanden. Den letzten Tag haben wir in Mingun verbracht, wo
ursprünglich die größte Pagode der Welt gebaut werden sollte. Der Sockel steht
auch bereits – allerdings hat ein Erdbeben den Plan zu nichte werden lassen, so
dass man nur noch einen riesigen Ziegelsteinhaufen betrachten kann.
Anschließend konnte ich noch die zweitgrößte Glocke der Welt anstupsen. Viel
mehr konnte man Mandalay aber auch nicht abgewinnen. Dreckig, staubig, laut und
stressig, deshalb sind wir auch eher als gedacht weiter gereist und haben die
brütende Hitze in Mandalay nach drei Tagen verlassen.

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| Jap auch die Jungs mussten zur Schönheitsparade - ich weiß wie sie sich fühlen. |
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| Buddha aus purem Blattgold - wieder nur für Männer zugänglich. |
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| Amarapura - ein riesiges Kloster. |
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| Die erste Kutschfahrt mit dem betrunkenen Opi ohne Zähne. |
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| Die größte aus Teakholz bestehende Brücke der Welt. |
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| Schweinetransport. |
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| Als größte Pagode der Welt gedacht - vom Erdbeben gezeichnet. |
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| Die zweitgrößte noch intakte Glocke der Welt. |
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| Die war laut :) |
BAGAN
Die nächste Station war Bagan, die Stadt der 2000 Pagoden. Von
ehemals 13.000 Pagoden sind leider nur noch 2000 vorhanden und viele davon
werden auch nicht UNESCO gerecht saniert, weshalb es sich nicht um ein UNESCO
Weltkulturerbe handelt, obwohl es teilweise wirklich atemberaubend aussieht. An
einem Tag haben wir uns in der Pferdekutsche durch die vielen verschiedenen
Pagoden fahren lassen. An einem anderen haben wir alles auf eigene Faust und mit dem Fahrrad erkundet. Sonst haben wir uns mal wieder einen Berg hochgequält, um uns
ein Kloster anzuschauen, welches über und über voll mit Affen war, die alles
geklaut haben – was nicht festgewachsen war. Zwei Tage haben wir aber auch
einfach genutzt, um am Pool zu liegen und zu lesen und schlafen.
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| Bootsfahrt nach Bagan |
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| Ankunft in der Abendsonne |
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| eigentlich komplett aus gold - aber das Licht lässt die Statur so erscheinen |
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| Bei unserem Lieblingsopi gabs den besten Ananassaft |
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| Herstellung von Erdnussöl |
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| Mount Popa |
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| Mit Hut vor der Sonne schützen :) |
INLE LAKE
Nach 5 Tagen haben wir uns für einen Flug zum Inle Lake entschlossen. Mutig, da die Airlines hier meist nicht den internationalen Ansprüchen genügen, aber der Flug war definitiv besser – als 12 Stunden Busfahrt durch Berge mit endlosem Serpentin. Am Inle Lake ist das Wetter etwas kühler und viel angenehmer. Die Hotels sind wunderschön und unser Frühstück war fabulös! Die Bootstour über den See wurde mit verschiedenen Sehenswürdigkeiten und Stationen aufgepeppt. Neben der Zigarilloherstellung, waren wir in einer Silberfabrik, in verschiedenen Pagoden und einer traditionellen Weberfabrik. Das traditionelle Neujahrsfest wird auch in Myanmar gefeiert und so waren wir 4 Tage mit Wasser werfen und Bier trinken beschäftigt.
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| Sie steuern mit einem Fuß, um beide Hände frei zu haben |
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| Und sie laden alles - wirklich alles auf diese Miniboote |
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| Sieht nicht so aus - aber es war sehr wacklig! |
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| Pagode kaputt, aber Buddha wird trotzdem geschützt :) |
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| Sie leben am und mit dem See... |
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| Webstuhl |
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| Festgefahren - da der Wasserstand sehr niedrig war. |
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| Im Kloster, wo die Mönche den Katzen Springen beigebracht haben, bei uns haben sie nur geschlafen. |















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| Erwachsene werden zu Kindern |
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| Ausländer hatten einen besonders schweren Stand :) Trocken blieb keiner. |
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| Nur die Mönche und Nonnen blieben trocken. |
GOLDENER FELSEN
Nach einer Woche ging unser Aufenthalt am Inle Lake zu Ende und wir entschlossen uns mit dem Bus noch zum Goldenen Felsen zu fahren. Das Hotel meinte 8 Stunden - nachdem wir zum Glück noch eines der letzten Tickets des ersten Busses ergattern konnten. Während des Wasserfestes war nämlich der komplette Verkehr lahm gelegt - anders als in Laos oder Thailand. Am Ticketschalter angekommen, befanden wir uns viel zu früh in einem kleinem Shop und warteten 2 Stunden auf den Bus. Die Bustante meinte 4 Stunden und im Endeffekt fanden wir uns nach 12 (!) Stunden dann in Bago wieder. Herzallerliebst wurden wir quasi mitten in der Nacht auf der Straße rausgelassen. Zum Glück gibt es die eifrigen Pick-Up Fahrer und so ist man nicht allein :) Um 5 Uhr ging es weiter zum schicken Ausländerpreis für 12 Euro zu zweit auf dem einzigen Beifahrersitz. Nach drei Stunden Horrorüberholmanövern und wirklich schmerzenden Po sind wir dann im Basislager des Goldenen Felsen gelandet. Alles völlig überteuert und übervölkert - zu Spitzenzeiten im Dezember reisen 10.000 Touristen, wobei die meisten ca. 99 % Einheimische sind, dorthin. Derzeit sind es vielleicht 4000, aber immer noch eine ganze Menge. Es ging dann gleich weiter auf einen weiteren Pick-Up auf dem man zusammengepfercht hinten drauf saß und die Höhlenfahrt antrat. Die Steigung war massiv, was den Fahrer nicht davon abhielt in Windeseile den Berg zu erklimmen - oben angekommen, haben wir Stillen dem Goldenen Felsen und seinem Beschützergott gedankt die Fahrt überlebt zu haben und dabei noch nicht an die Rückfahrt gedacht. Die Bilder sprechen eine eigene Sprache! Die Menschen alle tief gläubig kratzen ihr letztes Erspartes zusammen, die ältesten Omis und Opis mühen sich die Treppen hinauf - um die größte oder zweitgrößte heilige Stätte des Landes zu besuchen. Das ist einfach Wahnsinn! Der Felsen selbst darf nur von Männern berührt werden und es ist bis heute nicht klar, ob ihn jemand dahingeschafft hat oder ob er durch ein Erdbeben oder was auch immer dahin kam. Fest steht es besteht eine ganz eigene Atmosphäre dort. Während wir den Rückweg antraten, fingen die meisten an ihr Nachtlager unter freiem Himmel herzurichten - eigenartig und faszinierend zu gleich! Die Rückfahrt hat mir mehr Angst bereitet als die Hinfahrt. Man kann locker mit 80 kmh einen Berg runterrasen, während hinten alles voll mit Menschen ist. Nun gut - nicht meckern - überlebt! Und irgendwie wohl die interessanteste Pick-Up Fahrt meines Lebens...
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| JAp mindestens 6 Leute passen auf die Bank - mit etwas quetschen und drängeln. |
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| Da oben ist das Ziel! |
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| Die armen - andauernd mussten sie spenden. |
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| Die Rundung zeigt die dicke Goldschicht, da jeder Goldblättchen darauf klebt, wird sie immer dicker. |
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| Er fällt nicht hinunter, da er von einem Haar Buddhas gehalten wird. |
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| Das Geld stützt und soll noch mehr Geld bescheren. |
FAZIT
Die drei Wochen sind wie im Flug vergangen. Es gab einfach so viel zu sehen und trotzdessen, dass die Länder hier so nah beieinander liegen, unterscheiden sie sich grundlegend. Myanmar ist wohl das Land, wo die Buddhisten noch am Gläubigsten sind. Zumindest kommt das einem so vor, da man überall Mönche und Nonnen sieht. Hier geht jeder zwei mal während seines Lebens für mind. 3 Monate ins Kloster und das fällt dann schon auf. Vor allem in einer Stadt wie Mandalay mit ca. 200.000 Mönchen und Nonnen. Das Land verändert sich gerade massiv kann man sagen - alle Reiseführer und seien sie noch so neu, sind in diesen Tagen arg veraltet - zumindest was die Preise betrifft. Da derzeit Massen an Touristen ins Land strömen, die Hotelzimmeranzahl aber nicht mitwächst - noch nicht - bestimmt ganz klar das Angebot die Nachfrage! Während der Hauptreisezeit im Dezember haben hier chaotische Zustände geherrscht. Zimmer reserviert, aber wer zu erst kommt und bezahlt, bekommt es - unabhängig ob reserviert oder nicht. Zimmer die im Reiseführer angegeben sind, kosten bis zu dreimal so viel. Das Essen ist weiterhin sehr günstig, hat mich und Alex aber nicht vom Hocker gehauen - wir sind oft schwach geworden und waren westlich essen... Es gab Suppe mit Schleim :( Nicht so mein Geschmack. Natürlich merken die meisten auch, dass sie die Touris alle übers Ohr hauen können und so muss man fleißig verhandeln, aber die Leute hier sind einfach noch so freundlich, dass es zumeist jedem Spaß bereitet. Nichtsdestotrotz bleibt Myanmar eines der ärmsten Länder der Welt und so musste vor allem ich mich dazu zwingen nicht allen traurigen Kinderaugen nachzugeben. Das "Schöne" an der Sache ist, dass hier aber gezeigt wird, wie die Menschen zusammenhalten. Es ist nicht wie in Thailand, wo alle weggeschickt werden - auch hier geben die Einheimischen den bettelarmen Menschen etwas - das lässt hoffen, dass die Regierung eines mehr eingreift und aufhört ihren Prunk in ihrer Hauptstadt auszubauen. Während der Feiertage wurde konsequent der Strom abgeschaltet - genau dann wenn alle zu Hause sind und sich erfreuen wollen. Die Burmesen nehmen das alle sehr gelassen. Bewundernswert. Man kann sagen ein Land, das bereist werden sollte. Gerade jetzt in einer Phase, wo sich jede Sekunde etwas ändert. Es wird sich zeigen wohin und wie es sich weiterentwickelt und man kann nur hoffen, dass der Tourismus hauptsächlich gute Spuren hinterlässt.
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