Donnerstag, 20. Juni 2013

Was für's Herz.

Palmenöl – Umweltschutz, ...

Wo fängt man an und wo hört man auf?

In den letzten Tagen wurden wir unglaublich oft mit der Problematik der Palmenölplantagen konfrontiert. Eines ist dabei sicher – es mit eigenen Augen zu sehen und dieser Vorstellung Leben einzuhauchen, dass pro Stunde Flächen der Größe von 300 Fußballfeldern allein in Indonesien und Malaysia abgeholzt werden, ist einfach nur traurig. Wer trägt die Hauptschuld – natürlich wir! Nun kann man sagen „Immer diese Weltuntergangsprognosen“, aber Fakt ist unsere Kinder und Enkelkinder – ja sogar wir bekommen bereits die Auswirkungen zu spüren. Nicht wirklich wir im wahren Sinne, denn wir sind reich – Deutschland ist reich – hier müssen wir noch nicht mit der Wasserknappheit o.ä. umgehen. Aber in den armen Ländern, wo eben jene Wasserquellen oder andere natürliche Rohstoffe angezapft werden, da müssen die Menschen Hunger leiden, werden erschossen, weil sie an die Wasserquelle wollen, aber Coca Cola es für den Export braucht. Werden Völker umgesiedelt, damit weiter Soja in Brasilien angebaut wird, um unseren Biodurst und damit unser schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Es geht um Vernunft. Es geht um Moral. Wo fange ich an und wo höre ich auf ethisch korrekt zu Handeln?

Zunächst einmal gibt es in der Tat viele Sachen, die jeder einzelne tun kann, um sich zu beteiligen und dabei muss nicht immer Geld im Spiel sein. Wir sind alle konsumverrückt, das steht fest und ich nehme mich dabei in keiner Weise raus. Wir brauchen die neusten Klamotten, wir wollen auf Reisen gehen – wir wollen Spaß am Leben haben. Schließlich Arbeiten wir um zu Leben und nicht andersherum. Nichtsdestotrotz gibt es das schlechte Gewissen, dass einen mehrfach daran erinnert oder zumindest daran erinnern sollte, wie viele Bangladeschi-Frauen wohl jetzt an meiner H&M Hose genäht haben für wenig Geld, damit ich hipp durch die Gegen laufen kann und dabei möglichst wenig Geld ausgebe. Ja das schlechte Gewissen und der Umweltschutz. Es geht im Wesentlichen darum bewusst zu konsumieren und dafür kann jeder einzelne etwas tun. Ich verstehe die Vegetarier und auch die Veganer, die den Fleischkonsum oder aber den Konsum tierischer Produkte generell ablehnen, vollkommen. Dann sehe ich die Regenwaldabholzung in Brasilien, um mehr Soja anzubauen, um weiterhin der größte Sojaexporteur der Welt bleiben zu können im Vergleich. Damit wir Ersatzprodukte haben und damit wir Biodiesel benutzen können, um – ja genau – das schlechte Gewissen zu beruhigen. Wo fängt man an und wo hört man auf? Was ist wichtiger? Sind es die Tiere in der Massenhaltung oder ist es der Regenwald? Oder ist es die Landwirtschaft in Afrika, die durch die Überproduktion in Europa durch unsere cleveren Subventionen auch nachhaltig schlecht beeinflusst wird? Was können wir tun, damit Gesetze in Brasilien durchkommen, die zumindest die Aufforstung des Regenwaldes fordern, Schutzzonen, etc. unterstützen? Dem Lobbyismus keine Chance lassen und für Aufregung sorgen! 

Es geht um unseren Konsum im Wesentlichen! Muss jeder seinen Kühlschrank mit unnützen Sachen zu Hause vollgestopft haben und anschließend die Hälfte wegwerfen aufgrund des Mindesthaltbarkeitsdatums? Muss man jeden Tag Fleisch essen oder reicht es nicht doch einmal pro Woche oder gar im Monat? Jeder sollte seinen Konsum überdenken – denn es geht jeden etwas an. Ich will hier gar nicht mit der Argumentation über pupsende Kühe und den damit verbundenen Anstieg der CO2 Produktion anfangen, aber wenn jeder nur das für seinen Konsum kauft, was er braucht und bewusst einkauft, ist das doch ein Anfang. Ich weiß wir haben alle wenig Geld und jeder jammert. Aber ist es nicht erstaunlich, dass gerade Kids aus Europa für einen Pullover locker 60 Euro und mehr ausgeben, aber das Geld für Essen dann nur für den Döner um die Ecke reicht, anstelle sich bewusst zu ernähren und somit auch gesund? Da kommt dann meist die nächste Diskussion Bio oder nicht Bio kaufen ins Spiel. Nachdem ich die ganzen Skandale gehört habe, weiß ich nicht zu 100%, ob es das Geld wert ist, das muss ich ehrlich sagen… Sinnvoll ist es aber sicher auf dem Markt frisch einzukaufen und so Geld an die Bauern oder die lokalen Produzenten fließen zu lassen.

Jeder meiner Blogeinträge wird mindestens 100 Mal aufgerufen, wenn nun jeder dieser Lesenden sich etwas mit Umweltschutz und bewussten Konsum beschäftigt und es via Schneeballsystem weiter verbreitet, kann man damit eine Menge Menschen erreichen. Wir sind alle Facebook – süchtig, je mehr geteilt wird, desto mehr Aufmerksamkeit kann man erreichen. Es klingt nach einer Ideal- oder Wunschvorstellung. Ich rufe auch gar nicht dazu auf, dass alle Vegetarier oder Veganer werden, aber ich rufe zu bewussten Konsum auf und dazu sich mit den Themen zu beschäftigen! Es geht uns alle etwas an. Man muss nicht zwingend Geld spenden, um Gutes zu tun. Es gibt verschiedene Aktionswebsites wie bspw. www.avaaz.org oder www.regenwald.org. Dort kann man sich über alle Aktionen und Proteste, die aktuell laufen, informieren und helfen. Wie? Mit unterschreiben – je mehr desto besser! Denn wo muss man hin um etwas zu bewegen? Richtig in die Politik oder eigentlich in oder an den Lobbyismus ran – nur ist das weitaus schwieriger. Wo hat es geholfen? Beispielsweise Sakineh. Zunächst zur Steinigung verurteilt. Inzwischen aufgrund öffentlichen Drucks und Protestbewegungen 10 Jahre Gefängnis. Ob sie überhaupt schuldig war usw., soll hier nicht diskutiert werden, denn das führt zu der Unberechenbarkeit der politische Systeme, wie wir die Auswirkungen gerade in der Türkei oder in Syrien beobachten. Aber es zeigt, dass öffentlicher Druck wirkt oder wirken kann. Die Frage ist doch, was es uns Wert ist unseren Kindern und Enkelkindern die Möglichkeit zu geben, die Welt auch zu entdecken mit ihrer vollen Schönheit ohne Ipads und anderem elektronischen Schnick Schnack. Engagiert euch – es ist nicht schwer. Verzichtet auf Palmenölprodukte, besser noch auf die jeweiligen Unternehmen – was leider relativ schwer ist in Anbetracht der Tatsache, dass zu Nestle wahnsinnig viel gehört. Bye, bye Snickers, KitKat oder auch Ikea – Kerzen. Was ist mir der Umweltschutz wert – wo fange ich an und wo höre ich auf? Wo bin ich bequem und faul und kaufe einfach, weil es billiger ist und wo gebe ich mehr Geld aus? Wo engagier ich mich? Wir haben die Geschichte eines Dänen gehört, der nur halbjährlich arbeitet, den Winter verbringt er in Bali hauptsächlich zum Surfen. Seine gute Tat werdet ihr euch fragen? Er hilft den Straßenkids. Wie? Anstelle ihnen Geld zu geben, damit die Kids es wiederum ihren Eltern geben, nimmt er sie mit und kauft ihnen Essen. Oder er kauft ihnen Lizenzen, damit sie legal Kaffee auf der Straße, anstelle Drogen in Clubs verkaufen zu können. Er gibt ihnen Hoffnung auf seine Weise und ohne große Unternehmen. Seine Art sich zu engagieren - er tut etwas!


Wo fangt ihr an und wo hört ihr auf? Fangt ihr an?

Für alle, die ihn noch nicht kennen: http://www.we-feed-the-world.at

Dienstag, 18. Juni 2013

Borneo – malayischer Teil

Nach unserem völlig zufriedenstellenden Ausflug nach Singapur ging es auf die nächste, jedoch weitaus größere Insel Borneo.  Dank Air Asia lief wieder einmal alles schnell und reibungslos ab. In Kuching gelandet – ein Taxi geschnappt und festgestellt in Malaysia verlernt man das Handeln. Das hat viele positive Seiten. Zum einen bin ich gar kein Handelfreund – viel zu lieb und weichherzig – eine Frau eben ;) und zum anderen ist es ein super Gefühl sich nicht ständig hintergangen zu fühlen. Immer Ausländerpreise (wobei es sich hier ja meist um das Doppelte handelt) zu zahlen, nervt auf Dauer dann doch ganz schön. Negativ ist jedoch, dass wir auch etwas blind durch die Gegend laufen. Da vergessen wir bei dem einen Taxifahrer nach dem Taximeter zu fragen und zahlen so mehr oder viele andere kleine Dinge, die den Geldbeutel doch mehr schmälern als gedacht. Die Malaien oder besser gesagt der Mix, aus den hier lebenden Einwohnern, sind allerdings immer so freundlich, da ist es auch mal nicht schlimm – ohne Handeln durch Asien zu Reisen.

KUCHING

Nach einer kleinen Odysee und etlichen Anrufen unseres Taxifahrers bei verschiedenen Freunden später, fand er unser Hotel dann doch noch. Eingecheckt. Der Rezeptionist – ein Chinese – konnte hervorragend Englisch sprechen und versorgte uns mit Tipps und Tricks für Kuching. Wie üblich startete es mit Starkregen just in dem Moment als wir uns auf Nahrungssuche begeben wollten. Die freundlichen Hotelbesitzer nahmen uns aber gleich in ihrem Auto mit und zeigten uns gute Restaurants in der Nähe. Unser ursprüngliches Ziel ein Visum für Indonesien zu beantragen, wurde direkt am nächsten Tag zerstört, da wir noch keine Flugtickets vorzuweisen hatten. Also fuhren wir in zwei Nationalparks und machten uns im Nationalmuseum über die verschiedenen Völker Borneos schlau. Das Museum war gar nicht so langweilig, wie man es von vielen Museen kennt. Es war sogar alles sehr anschaulich und spannend dargestellt, bis auf die ausgestopften Tiere, die eher gerupften Hühnern gleichkamen. So lernten wir vieles über bspw. die Tradition der Longhouses – also der Langhäuser – kennen. Die Dorfvölker bauten sich früher so wie heute nicht viele kleine Häuser pro Familie, sondern ein großes mit zentralen Küchen- oder Wohnbereich. Auch die Traditionen des Tättowierens oder aber des Headhuntings kamen nicht zu kurz. Headhunting meint hierbei aber nicht die Neudeutsche Bezeichnung der Art der Personalbeschaffung, sondern darf gern sprichwörtlich übersetzt werden: Kopfjäger. Es war üblich Köpfe zu jagen, je mehr desto besser, denn desto mehr Respekt verschaffte man sich bei seinen Nachbarn oder aber den Schwiegereltern. Die Köpfe wurden dann über ein Feuer gehängt, das niemals erlöschen durfte, da sonst der gute spirituelle Geist verfliegt und sich alles ins Negative wendet. Die Tradition ist – zum Glück – heute verboten. Es steht jedoch überall geschrieben, dass nicht damit zu rechnen ist, dass die Köpfe weggeworfen wurden. Igitt, igitt. Auch bei dem Ausschnitt des eines Hauses im Museum hingen Kopfskelette über uns und ich würde meine Hand nicht dafür ins Feuer legen, dass die unecht waren. Gruselig. Das chinesische Museum gab auch viel Aufschluss. Aufgrund der Geschichte geht man davon aus, dass die Chinesen sich grundsätzlich alles unter den Nagel reißen und die Kultur umgraben. Auf Borneo schien alles anders gelaufen zu sein. In verschiedenen Wellen angekommen, mussten sie zunächst als Bergwerkarbeiter ihr Leben organisieren. Erst mit der Zeit konnten sie sich dann etablieren. Der nächste Ausflug führte uns in einen Dschungel. Nicht ganz ungefährlich. Es gab 100 tödliche Krokodilangriffe in den letzten 50 Jahren. Im Dschungel angekommen, fragte mich der Typ auch tatsächlich „Wollt ihr schwimmen gehen?“ Mit großen Augen und völlig entgeistertem Kopfschütteln, starrte ich ihn an und meinte „Natürlich nicht – bei den ganzen Krokodilen? Ich bin ja nicht lebensmüde.“ Aber er winkte ab und meinte derzeit seien keine da und auch wenn nur auf der Durchreise. Nicht wirklich beruhigend. Auf ging‘s in den Dschungel, wobei wir zwei mit Wanderschuhen und Mückenschutz schon zu den bestausgestatteten gehörten. Der Rest wanderte in Flip Flops oder auch barfuß durch den Dschungel. Kann man machen, muss man meiner Ansicht aber nicht. Unterwegs hatten wir das Glück einen Nasenaffen in freier Wildbahn zu sehen, allerdings zu weit weg, um ein Foto schießen zu können. Den Rest des Wanderwegs verbrachten wir damit uns zu wundern wie höllisch schnell die Asiaten mit ihren Flip Flops über Stock und Stein waren. Der nächste Tag stand im Zeichen unserer nächsten Verwandten den Orang-Utans. Ein unvergessliches Erlebnis. Im Reservat angekommen, saß bereits der erste im Baum und krallte sich die erste Bananenstaude, schwang sich zurück auf einen Ast und aß in aller Ruhe sein Frühstück. Etwas später raschelte es in der Baumkrone. Etwas, das aussah wie ein Nest und etwas Zotteliges war zu sehen. Zunächst tippte ich auf zwei Babys, aber es entpuppte sich als Mutter und äußerst spielfreudiges Baby. Wunderbar! Dann erzählte uns der Parkleiter ein paar Anekdoten. Am Vortag schien ein Affe ausgeflippt zu sein und hatte wohl Menschen gejagt, dann machte er uns darauf aufmerksam, die Kamera loszulassen, sollten sich die Affen zur Übernahme entschließen. Sie sind stark, meinte er, also lassen sie los, früher oder später bekommen sie die Kamera zurück… Nur nicht im ursprünglichen Zustand. Anschließend begaben wir uns auf eine kleine Wanderung tiefer in den Dschungel. Es raschelte auf einmal überall in den Baumkronen und es kamen einige Affen zum Vorschein. Atemberaubend. Viele haben sich natürlich – wie nicht anders zu erwarten – daneben benommen. Überall standen Schilder, die darauf hinwiesen leise zu sein, um sie nicht zu verschrecken, aber einige interessiert sowas einfach nicht. Ansonsten gab es nicht wirklich viel zu tun, außer an der schönen Wasserpromenade langzuschlendern und zu versuchen sich bei der Hitze in gekühlten Cafés aufzuhalten.



Bako Nationalpark







Ein traditionelles Longhouse

Orang Utan Auffangstation Kuching
















SIBU BIS KAPIT

Die nächste Reise auf der drittgrößten Insel der Welt führte in die noch weniger aufregende Stadt Sibu. Zu unserer Überraschung mit einem der besten Hotelzimmer, die wir je hatten. Riesig mit viel Tageslicht, Kingsizebett und Ausblick auf den Fluss – besonders bei Sonnenuntergang traumhaft schön. Es gab wieder einmal süße kleine Cafés und auch das Hotelzimmer überzeugte uns also blieben wir eine Nacht länger als geplant. Anschließend ging es mit dem Boot Richtung Kapit. Diese Stadt ist dafür bekannt, dass man als Tourist doch noch die Möglichkeit bekommt die Atmosphäre eines Longhouses mit zu erleben. Problem war das eine Woche lang dauernde Erntefestival. Unsere dreistündige Bootsfahrt endete in der absolut hässlichen Stadt Kapit. Dort erklärte man uns, dass es in der Tat die beste Zeit sei jetzt in die Langhäuser zu fahren, aufgrund des Festivals. Dann kann man noch die richtigen alten Traditionen erleben. Das Problem: jeder Busfahrer oder irgendein Fahrer war bereits draußen bei den Familien und so gab es keinen der uns hinfahren konnte, weshalb es am nächsten Tag doch wieder zurück ging. Ursprünglich wollten wir weiter am Fluss entlang nach Belaga fahren. Einige Tage zuvor ereignete sich jedoch ein Unglück. Aufgrund des festivals gab es einen außerordentlich hohen Menschenstrom und so wurden die Boote einfach überladen. Anstelle 75 waren es dann 200 Menschen an Board. Das Boot kenterte natürlich und es werden immer noch Menschen vermisst. Die Boote sind wie eine abgeschlossene Kabine mit jeweils nur einem Ausgang, der auch in unseren Booten mit Menschen und Boxen zugestellt wurde. Bei einem Untergang hat man quasi keine Chance. Wunderbare Aussichten – wir haben uns beschwert – es hat keinen interessiert. Die Fahrt nach Belaga haben wir gestrichen und auch gehört, dass es anscheinend Ausländern verboten war die Boote zu betreten eben wegen des Unfalls.



Hühnerverkauf - lebend und in Zeitungspapier gerollt


Lunge gefällig?




Sie rollt 200-300 am Tag.

Herrlich überladen und lebensmüde.


MIRI – MULU NATIONALPARK

Weiter führte uns die Reise mit einer 8 stündigen, holprigen Busfahrt nach Miri. Immer noch während des Festivals hatten wir Glück die letzten Sitze im Bus ergattert zu haben. Entsprechend natürlich ganz hinten. Bei den Straßenverhältnissen besonders schön. Alle paar hundert Meter hüpften wir auf den Sitzen auf, stießen fast an der Decke an und landeten unsanft auf unserem Hintern. Nach 8 Stunden hörte der auch nicht mehr auf zu schmerzen. In Miri selbst gab‘s nicht viel. Eine Übernachtung direkt am Flughafen, um am nächsten Tag in den Terminal zu laufen und in den Dschungel zu fliegen. Genau zu fliegen! Es gibt nicht wirklich eine andere Möglichkeit, außer einer 12 stündigen Autofahrt im Vierradantriebauto über nicht wirklich vorhandene Straßen. Im Dschungel angekommen, holten uns unsere Besitzer vom Homestay auch persönlich ab. Es wartete ein gemütliches Zimmer mit Katzenbabys auf uns. J Gleich im Anschluss entschlossen wir uns zur Besichtigung der größten zugänglichen Höhlensysteme der Welt. (Obwohl wir gehört haben, dass in der Halong Bucht(Vietnam) größere Höhlen entdeckt wurden.) Die größte misst 150 Meter Höhe und 120 Meter in die Breite. Faszinierend. Vor allem der Geruch! Man wird mit dem wunderbar ekelhaften Geruch von Fledermauspuuuu empfangen. Über einem hört man sie auch so gleich und sieht sie auch immer mal – die Millionen von Fledermäusen. Die Höhlensysteme waren einzigartig und unser Guide hat wirklich tolle Geschichten erzählt. Zwischen 16 und 18 Uhr begeben sich dann die 2-3 Millionen Fledermäuse auf die Jagd – eine wahnsinnige Szenerie. Am nächsten Tag wanderten wir mal wieder durch die Bäume. 400 Meter freischwingend durch die Bäume im Dschungel. Keine Tiere gesichtet bis auf riesige Schmetterlinge, aber schön und aufregend war es trotzdem. Ansonsten vertrieben wir uns die Zeit mit einigen Treks.

















Der sogenannte Bat Exodus. Millionen von Fledermäusen auf dem Weg aus der Höhle.

Alle Katzen schlafen hier so niedlich.








BRUNEI

Nach zwei Tagen ging es weiter in den Ölstaat. Irgendwie kamen wir in einen privaten Transport, der zeitiger fuhr als der Bus und auch kürzer unterwegs war. Der Grenzübergang zeigte einmal mehr wie gut man seinen Pass bewachen sollte. Wir mussten nicht mal aus dem Auto aussteigen. Niemand wollte unsere Gesichter sehen, die Einreisestempel gab es trotzdem. Der Liter Benzin und jetzt bitte nicht anfangen zu weinen in Deutschland, kostet nur 0,18€ und ist damit sogar günstiger als Wasser. Die Unterkunft dafür doppelt so teuer, aber mit Pool. Die Moschee bei Nacht war wunderbar anzusehen und den nächsten Tag verbrachten wir mit Thea und Long – Freunden von Alex aus Nürnberg. Bei der absoluten Superhitze ging es in die Moschee, ins Museum und mal wieder zum Entspannen in ein Café. J Das Museum beinhaltete alle Geschenke an den Sultan anlässlich seines 25. Regierungsjubiläums. Was der Mensch nicht alles brauch. Hunderte von verschiedenen Schwertern, Vasen, Bildern, und, und, und. Aus Deutschland gab es eine wunderhübsche Vase eines privaten Unternehmens. Laos hat verschiedene Schwerte und so Kram geschenkt. Den Nachmittag verbrachten wir am Pool, bis der Regen uns ins Hotelzimmer verdonnerte. Unsere geplante Bootsfahrt durch die größte Wasserstadt der Welt mussten wir dank Regen auch ausfallen lassen. Die letzte Nacht im völlig überteuerten Hotel brachte uns dann überhaupt keine Erholung, da ein paar Jugendliche sich ab 3 Uhr dazu entschieden, das gesamte Hotel mit einem Streit auf Trab zu halten.





KOTA KINABALU

Um in das Kuala Lumpur Borneos zu gelangen, raubte es uns einen ganzen Tag. Wir starteten früh um 6, um mit der Fähre zunächst nach Labuan zu fahren. Anschließend die nächste Fähre und schlussendlich erreichten wir unseren Homestay nach 11 Stunden Reise. Hätte man diese Reise auf dem Landweg bestritten, hätte man wunderbare 11 Stempel in den Pass bekommen. Es  gibt in Borneo verschiedene Teile (Sarawak und Saba als Malaischer Teil und Brunei nochmal extra als Sultanstaat). Alles kompliziert – wir bekamen nicht so viele, aber durften unseren Pass trotzdem oft genug rausholen. In der Stadt selbst kann man nicht viel machen, wenn man nicht den höchsten Berg Südostasiens besteigen will. Aber es ist doch eine Stadt und entsprechend angenehm, mit den ganzen Köstlichkeiten zu sündigen. 
Leider nicht bestiegen - aber zumindest vorbei gefahren :)

SUNGAI KINABATANGAN

Unser Visum für Indonesien zu besorgen ging schneller als gedacht und so zog es uns nach zwei Tagen weiter und wieder zurück in den Dschungel. Eines der wenigen Male, dass wir uns einer Tour angeschlossen haben. Die Fahrt an sich lief problemlos – nur der Fahrer vergaß fast unseren Stop, obwohl wir ihn mehrfach darauf hingewiesen hatten. Nachmittags trudelten wir mitten im Dschungel ein und starteten gleich mit unserer ersten Bootsfahrt. Etliche Affen u.a. auch die Nasenaffen mit ihren dicken Bäuchen und Hornbill Vögel bekamen wir zu Gesicht. Die Nachtwanderung gab bis auf unglaublich viel Schlamm und Moskitos nicht wirklich her. Dafür waren wir vom Abendessen mehr als begeistert. Anschließend ging es sofort ins Bett, da wir doch einen anstrengenden Tag hinter uns hatten und auch am nächsten Morgen der Wecker um 05:30 klingeln sollte. Wir starteten wieder mit einer Bootstour und anschließend wanderten oder eher rannten wir drei Stunden durch den Dschungel. Unser Guide war etwas merkwürdig. Nicht wirklich in der Stimmung uns irgendetwas zu erklären, sondern eher damit beschäftigt in möglich kürzester Zeit durch den Dschungel zu kommen. Der Schlamm reichte dabei teilweise bis zum Knie, stank unglaublich und ließ mich das ein oder andere Mal komplett feststecken. Dank Regen in der vorherigen Nacht gab es auch etliche Blutekel, denen ich zum Glück entkommen bin. Unsere zwei Kanadier, die mit uns auf Reisen waren und das Ganze in kurzer Hose und ohne Socken in den Gummistiefeln durchführten hat hingegen innerhalb kürzester Zeit überall Blutekel. Widerlich diese Dinger. Bis auf Elefantenabdrücke hatten wir jedoch wieder kein Glück die Dickhäuter in freier Wildbahn zu erleben. Aber zu den wilden Tieren in freier Wildbahn gesellten sich ein Krokodil nur ein paar Meter neben unserem Boot – gruselig! Und in der Nacht ein Slow Lorry – leider war es zu dunkel, um ein Foto zu machen, aber für all diejenigen die Madagaskar gesehen haben. Das niedliche Ding mit den großen Augen. Die andere Gruppe hatte am nächsten Morgen mehr Glück und bekam Elefanten zu Gesicht – wir hingegen nicht, da der Bootsfahrer sich für die andere Richtung entschieden hatte. Schade, schade, aber nicht zu ändern. Insgesamt war es ein gelungener Ausflug, obwohl der Hintergrund eher traurig ist. Die Möglichkeit für uns die Tiere zu sehen ergibt sich nämlich nur daher, dass in Borneo unglaublich viele Palmenplantagen angelegt werden. So viele, dass immer mehr Regenwald abgeholzt wird und die Tiere immer weiter zusammen gedrängt werden. Vor allem Nestle ist ein Großinvestor hier, um Palmenöl zu gewinnen und damit Verursacher, dass der Regenwald schwindet. Eigentlich sind es ja aber wir, die Konsumenten von Nestle und vielen anderen Unternehmen, die die Nachfrage steigern und somit den Regenwald bedrohen. Allerdings ist es in der Tat schwieirg Palmenöl komplett zu umgehen oder den Firmen, die es nutzen, andere vorzuziehen, da z.B. zu Nestle eine Menge Produkte gehören. Außerdem haben wir uns gefragt, was wird dann aus den Bauern, wenn die Produktion gestoppt wird? Schwierig und ein Teufelskreis.


Langschwanz - Makake

Nasenaffe







Rhinozerus-Hornbill





Die kleinsten Elefanten der Welt.






Andere Hornbill Art.


Was man Nachts nicht alles im Dschungel findet. Riesig

Gecko isst Schmetterling.


SEPILOK

In Sandakan angekommen, haben wir uns zunächst einen Nachmittag vom anstrengenden Dschungel freigenommen. Am nächsten Tag ging es nach Sepilok. Wieder eine Orang Utan Auffangstation nur diesmal führen Briten das Unternehmen und das wohl auch ganz erfolgreich. Hier werden unsre nächsten Verwandten hingebracht, wenn sie auf Palmplantagen gefunden werden. Den Babys wird alles beigebracht vom Klettern bis zum Früchte finden und essen. Das Programm ist sogar so erfolgreich, dass Babys dort geboren werden. Für Touristen sind nur ein paar Plattformen zugänglich auf denen die Orang Utans gefüttert werden. Zum Glück, denn das Verhalten vieler war wie immer frevelhaft! Nachdem ich einen Italiener gebeten habe ruhiger zu sein, hat dieser nur abgewunken und ist gegangen. Ärgerlich, aber nicht zu ändern. Auch die Chinesen haben ihrem Ruf als trampelnde Touristen alle Ehre gemacht. Das Gute ist dennoch, dass viele Touristen dorthin kommen (800 pro Tag), um Geld dazulassen, denn nur so kann das Projekt am Leben bleiben und die zotteligen Affen schützen. 98% unserer DNA stimmen überein und ich frage mich wie man in die Augen eines kleinen Orang Utans schauen kann und ihm die Hände abhakt, um genau diesen Baum auch noch zu fällen, um noch mehr Palmen zu pflanzen.








Knutschende Orang Utans!





SEMPORNA

Eines der besten Tauchgebiete der Welt befindet sich hier in Borneo – alles ist Monate vorher ausgebucht und wenn man unbedingt mal diese einzigartige Unterwasserwelt gesehen haben will, sollte man sich zeitig drum kümmern. Da wir uns immer noch nicht zu unserer Tauchlizenz durchgerungen haben, blieb es beim Schnorcheln. In Semporna angekommen – wurden wir zunächst erschlagen von dieser Trostlosigkeit. Die Stadt ist so dreckig und wir haben uns sofort unwohl gefühlt. Das erste Mal kamen uns Bettler hier in Malaysia entgegen, die eben auch sehr aggressiv gegenüber Ausländern waren. Es lag ein grässlicher Gestank über der Stadt egal ob nach dem Regen oder früh am Morgen – und ich übertreibe nicht – man wollte sich immer fast übergeben. Unser Hotel war hingegen überraschend sauber, dass erste in dem es nicht innerhalb weniger Minuten modrig oder nach Schimmel roch. Juhu. Am nächsten Tag ging es zeitig auf die Insel zum Schnorcheln – anders als wir es bisher gewöhnt waren, handelte es sich aber nicht um einen Ganztagsschnorcheltrip, sondern eher um zwei 45 Minuten Tauchgänge und wir sind einfach auf dem Boot mitgefahren. Den restlichen Tag verbrachten wir mit Warten und mit der Belustigung über Chinesen. Also man muss ehrlich sagen, dass wenn man die lieben Chinesen so sieht man zuerst davon ausgeht, dass sie von einem anderen Stern kommen. In ihren witzigen Klamotten, mit ihren übermäßig großen Hüten und Sonnenbrillen bewegen sie sich immer recht sonderbar durch ihr Urlaubsgebiet. Schlecht für uns, denn es waren chinesische Feiertage und ein paar haben sich gedacht bevölkern wir Mabul, wie die Deutschen den Ballermann. Der erste Schnorcheltrip war noch in Ordnung – eine sehr starke Strömung hielt uns allerdings davon ab uns weiter als ein paar Meter vom Boot zu entfernen. Was wir jedoch zu Gesicht bekamen, war einfach nur wunderbar. Direkt am Rand vom Riff – ihr erinnert euch alle an den Findet Nemo Film – dort wo Nemo nicht hindurfte … An jenem Rand bekamen wir ein intaktes unglaublich buntes Korallenriff zu sehen mit tausenden von Fischen und auch Frau Schildkröte konnten wir entdecken. Herr Nemo und seine Familie war natürlich auch da und mit ihnen noch weitere bunte, neugierige Fische. Der zweite Trip war dann sehr anstrengend. Neben den Tauchern waren noch 10 weitere Chinesen inklusive Kindern an Board. Es ist nämlich essentiell, dass man seinen Kindern das Schwimmen über einem wunderbaren Korallenriff beibringt und man dabei – selbstverständlich – auf den korallen rumtrampelt, als wären es Steine. Nebenbei wird man dann noch umgeschwommen, da selbst die Erwachsenen nicht in der Lage sind zu schwimmen, was die Frage aufwirft: „Warum geht man dann zum Schnorcheln?“ Nachdem wir sie dann mehrfach darauf hingewiesen haben doch bitte von den Korallen runterzukommen, verschwand Alex direkt wieder ins Boot und brach den Trip vollends ab. Ich konnte noch einen Löwenfisch und mehrere Trompeten- oder auch Krokodilsfische sehen. Am späten Nachmittag ging es dann zurück nach Semporna und am nächsten Tag mit einem 10 Stunden Bustrip zurück nach Kota Kinabalu.
Leider alles nicht so bunt wie es in der Realität aussah.