Donnerstag, 20. Juni 2013

Was für's Herz.

Palmenöl – Umweltschutz, ...

Wo fängt man an und wo hört man auf?

In den letzten Tagen wurden wir unglaublich oft mit der Problematik der Palmenölplantagen konfrontiert. Eines ist dabei sicher – es mit eigenen Augen zu sehen und dieser Vorstellung Leben einzuhauchen, dass pro Stunde Flächen der Größe von 300 Fußballfeldern allein in Indonesien und Malaysia abgeholzt werden, ist einfach nur traurig. Wer trägt die Hauptschuld – natürlich wir! Nun kann man sagen „Immer diese Weltuntergangsprognosen“, aber Fakt ist unsere Kinder und Enkelkinder – ja sogar wir bekommen bereits die Auswirkungen zu spüren. Nicht wirklich wir im wahren Sinne, denn wir sind reich – Deutschland ist reich – hier müssen wir noch nicht mit der Wasserknappheit o.ä. umgehen. Aber in den armen Ländern, wo eben jene Wasserquellen oder andere natürliche Rohstoffe angezapft werden, da müssen die Menschen Hunger leiden, werden erschossen, weil sie an die Wasserquelle wollen, aber Coca Cola es für den Export braucht. Werden Völker umgesiedelt, damit weiter Soja in Brasilien angebaut wird, um unseren Biodurst und damit unser schlechtes Gewissen zu beruhigen.

Es geht um Vernunft. Es geht um Moral. Wo fange ich an und wo höre ich auf ethisch korrekt zu Handeln?

Zunächst einmal gibt es in der Tat viele Sachen, die jeder einzelne tun kann, um sich zu beteiligen und dabei muss nicht immer Geld im Spiel sein. Wir sind alle konsumverrückt, das steht fest und ich nehme mich dabei in keiner Weise raus. Wir brauchen die neusten Klamotten, wir wollen auf Reisen gehen – wir wollen Spaß am Leben haben. Schließlich Arbeiten wir um zu Leben und nicht andersherum. Nichtsdestotrotz gibt es das schlechte Gewissen, dass einen mehrfach daran erinnert oder zumindest daran erinnern sollte, wie viele Bangladeschi-Frauen wohl jetzt an meiner H&M Hose genäht haben für wenig Geld, damit ich hipp durch die Gegen laufen kann und dabei möglichst wenig Geld ausgebe. Ja das schlechte Gewissen und der Umweltschutz. Es geht im Wesentlichen darum bewusst zu konsumieren und dafür kann jeder einzelne etwas tun. Ich verstehe die Vegetarier und auch die Veganer, die den Fleischkonsum oder aber den Konsum tierischer Produkte generell ablehnen, vollkommen. Dann sehe ich die Regenwaldabholzung in Brasilien, um mehr Soja anzubauen, um weiterhin der größte Sojaexporteur der Welt bleiben zu können im Vergleich. Damit wir Ersatzprodukte haben und damit wir Biodiesel benutzen können, um – ja genau – das schlechte Gewissen zu beruhigen. Wo fängt man an und wo hört man auf? Was ist wichtiger? Sind es die Tiere in der Massenhaltung oder ist es der Regenwald? Oder ist es die Landwirtschaft in Afrika, die durch die Überproduktion in Europa durch unsere cleveren Subventionen auch nachhaltig schlecht beeinflusst wird? Was können wir tun, damit Gesetze in Brasilien durchkommen, die zumindest die Aufforstung des Regenwaldes fordern, Schutzzonen, etc. unterstützen? Dem Lobbyismus keine Chance lassen und für Aufregung sorgen! 

Es geht um unseren Konsum im Wesentlichen! Muss jeder seinen Kühlschrank mit unnützen Sachen zu Hause vollgestopft haben und anschließend die Hälfte wegwerfen aufgrund des Mindesthaltbarkeitsdatums? Muss man jeden Tag Fleisch essen oder reicht es nicht doch einmal pro Woche oder gar im Monat? Jeder sollte seinen Konsum überdenken – denn es geht jeden etwas an. Ich will hier gar nicht mit der Argumentation über pupsende Kühe und den damit verbundenen Anstieg der CO2 Produktion anfangen, aber wenn jeder nur das für seinen Konsum kauft, was er braucht und bewusst einkauft, ist das doch ein Anfang. Ich weiß wir haben alle wenig Geld und jeder jammert. Aber ist es nicht erstaunlich, dass gerade Kids aus Europa für einen Pullover locker 60 Euro und mehr ausgeben, aber das Geld für Essen dann nur für den Döner um die Ecke reicht, anstelle sich bewusst zu ernähren und somit auch gesund? Da kommt dann meist die nächste Diskussion Bio oder nicht Bio kaufen ins Spiel. Nachdem ich die ganzen Skandale gehört habe, weiß ich nicht zu 100%, ob es das Geld wert ist, das muss ich ehrlich sagen… Sinnvoll ist es aber sicher auf dem Markt frisch einzukaufen und so Geld an die Bauern oder die lokalen Produzenten fließen zu lassen.

Jeder meiner Blogeinträge wird mindestens 100 Mal aufgerufen, wenn nun jeder dieser Lesenden sich etwas mit Umweltschutz und bewussten Konsum beschäftigt und es via Schneeballsystem weiter verbreitet, kann man damit eine Menge Menschen erreichen. Wir sind alle Facebook – süchtig, je mehr geteilt wird, desto mehr Aufmerksamkeit kann man erreichen. Es klingt nach einer Ideal- oder Wunschvorstellung. Ich rufe auch gar nicht dazu auf, dass alle Vegetarier oder Veganer werden, aber ich rufe zu bewussten Konsum auf und dazu sich mit den Themen zu beschäftigen! Es geht uns alle etwas an. Man muss nicht zwingend Geld spenden, um Gutes zu tun. Es gibt verschiedene Aktionswebsites wie bspw. www.avaaz.org oder www.regenwald.org. Dort kann man sich über alle Aktionen und Proteste, die aktuell laufen, informieren und helfen. Wie? Mit unterschreiben – je mehr desto besser! Denn wo muss man hin um etwas zu bewegen? Richtig in die Politik oder eigentlich in oder an den Lobbyismus ran – nur ist das weitaus schwieriger. Wo hat es geholfen? Beispielsweise Sakineh. Zunächst zur Steinigung verurteilt. Inzwischen aufgrund öffentlichen Drucks und Protestbewegungen 10 Jahre Gefängnis. Ob sie überhaupt schuldig war usw., soll hier nicht diskutiert werden, denn das führt zu der Unberechenbarkeit der politische Systeme, wie wir die Auswirkungen gerade in der Türkei oder in Syrien beobachten. Aber es zeigt, dass öffentlicher Druck wirkt oder wirken kann. Die Frage ist doch, was es uns Wert ist unseren Kindern und Enkelkindern die Möglichkeit zu geben, die Welt auch zu entdecken mit ihrer vollen Schönheit ohne Ipads und anderem elektronischen Schnick Schnack. Engagiert euch – es ist nicht schwer. Verzichtet auf Palmenölprodukte, besser noch auf die jeweiligen Unternehmen – was leider relativ schwer ist in Anbetracht der Tatsache, dass zu Nestle wahnsinnig viel gehört. Bye, bye Snickers, KitKat oder auch Ikea – Kerzen. Was ist mir der Umweltschutz wert – wo fange ich an und wo höre ich auf? Wo bin ich bequem und faul und kaufe einfach, weil es billiger ist und wo gebe ich mehr Geld aus? Wo engagier ich mich? Wir haben die Geschichte eines Dänen gehört, der nur halbjährlich arbeitet, den Winter verbringt er in Bali hauptsächlich zum Surfen. Seine gute Tat werdet ihr euch fragen? Er hilft den Straßenkids. Wie? Anstelle ihnen Geld zu geben, damit die Kids es wiederum ihren Eltern geben, nimmt er sie mit und kauft ihnen Essen. Oder er kauft ihnen Lizenzen, damit sie legal Kaffee auf der Straße, anstelle Drogen in Clubs verkaufen zu können. Er gibt ihnen Hoffnung auf seine Weise und ohne große Unternehmen. Seine Art sich zu engagieren - er tut etwas!


Wo fangt ihr an und wo hört ihr auf? Fangt ihr an?

Für alle, die ihn noch nicht kennen: http://www.we-feed-the-world.at

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