Mittwoch, 17. Dezember 2014

It's travel time again!

Mensch wie doch die Zeit verfliegt - gerade konnte man noch jedem erzählen, dass man gerade ein Jahr auf Reisen war und ehe man sich versieht, sind anderthalb Jahre ins Land gegangen. Es gab noch Urlaubstage also fiel die Entscheidung schnell und leicht angesichts des Wetters das kalte vom Winter erfasste Deutschland zu verlassen und sich auf in die Ferne zu begeben. Der einzige Unterschied dieses Mal war jedoch, dass ich mich allein in die Sonne Südostasiens wagte. Es gibt allerdings kein besseres Reiseland als Thailand, welches sich super für allein reisende Mädels anbietet von daher gab es auch bei dieser Auswahl eine recht schnelle Entscheidung. ;)
So kurz vor knapp hab ich also einen Flug gebucht bis an den Rand gearbeitet und meine Masterarbeit geschrieben und ehe ich mich versah, stand ich am Flughafen und verabschiedete mich. Mit Sack und Pack und NATÜRLICH viel zu viel Gepäck für knapp drei Wochen ging es Ende November auf in die pulsierende Metropole Bangkok. Da ich diese Stadt nun schon des Öfteren besucht habe, standen keine Besuche in den üblichen Touristenattraktionen an.



Da mir ja aber langweilig werden würde und ich ja nun mal auch gern Laufen gehe, stand die Entscheidung am ersten offiziellen Nike Run in Bangkok über 10 Km teilzunehmen ebenfalls relativ schnell fest. Freitagabend also in BKK angekommen, völlig übermüdet und vom abfallenden Stress übermannt, war ich froh mich in mein super sauberes Bett zu legen. Für die ersten beiden Nächte wählte ich ein Guesthouse, welches nur für Frauen seine Türen öffnet und super zentral an der Sukhumvit Road gelegen ist. Super Entscheidung, wenn ihr mich fragt. Alles sauber, die Guesthouse Mutti und ihre Söhne waren äußerst zuvorkommend und dann liegt es auch noch so zentral - eine gute Mischung um einen guten Start in eine Reise zu haben. Nun den Samstag verbrachte ich in den Malls in der Sukhumvit um den Jetlag zu umgehen und gierig Bangkokluft und Bangkok-Dasein einzusaugen. Abends dann etwas unsicher, aber in freudiger Erwartung ging es mit der BTS zwei Stationen zum National Stadium. Im Vorfeld hat man nirgendwo einen Hinweis sehen können, dass heute ein riesiger Lauf stattfindet. Wer allerdings je schon mal in BKK war, weiß, dass das auch eher unmöglich ist, wenn man die ganzen Werbetafeln in dieser Stadt bedenkt. Alles ist bunt und bewegt sich, da geht sowas auch schnell mal unter. Auf der BTS Station wurde jedoch schnell klar, dass heute einige am Lauf teilnehmen werden, da alle ein neongelbes Shirt trugen. Neugierig ging ich also zum Racevillage - alles klein und verhalten nichts zu dem was ich aus Deutschland gewohnt bin, aber alle schienen sehr zufrieden damit. Also mischte ich mich unter die Läufer. Die Mädels auf dem Klo waren alle damit beschäftigt sich irgendwie hübsch zu machen - seltsame Vorstellung ist schließlich nur ein Lauf. Nun - es spielte eine Schülerrockband, die allerdings sehr berühmt schien, da jeder ihre Songs mitträllerte. Kurz nach elf bei immer noch 34 Grad ertönte dann der Startschuss. Ein schwieriger Lauf durch die Höllenhitze von BKK, wo weder Autos angehalten noch Läufer bevorzugt behandelt werden. So war es alles in allem ein sehr interessanter Lauf und eine coole Erfahrung für mich selbst.




Am Sonntag stieg ich in den Flieger, um mich nach Chiang Mai zu begeben. Dort angekommen, suchte ich mir fix ein Hotel mit Pool und wollte dann die Stadt erkunden. Am Sonntag gibt es dort auf der Sunday Walking Street einen super berühmten Markt, der wie es schien alle Touristen sowie auch Chiang Mailer anzog. Nach ein paar Stunden setze ich mich in eine Bar und begann die ersten Postkarten zu schreiben. Relativ schnell lernte ich einen Iren kennen, der jetzt in Schweden lebt und aktuell in Thailand unterrichtet. Der Typ konnte mir gute Tipps für den nächsten Urlaub mit Fordi geben und so war das erste Wochenende im Nu vorübergezogen. Die nächsten Tage gestalteten sich sehr ähnlich: Aufstehen, Yoga Klasse besuchen und sich anderthalb Stunden mit Sport beschäftigen, ehe es zurück an den Pool und am Nachmittag auf dem Drahtesel in die Stadt ging. Chiang Mai ist im Vergleich eine kleine Stadt mit ca. 200.000 Einwohnern auch recht gechillt und leicht mit dem Fahrrad zu erkunden. Es gibt eine zum Teil gut erhaltene Stadtmauer, die die Old City von dem Rest abtrennt. Unglaublich viele Cafés und Travellerrestaurants reihen sich aneinander allerdings wirkt es nicht wie eine Partystadt, sondern eher ruhig und gelassen. Genau so hatte ich es mir vorgestellt! Auch die klimatischen Bedingungen waren perfekt. Tagsüber heiße 33 Grad, während es sich abends auf um die 20 Grad abkühlt.
Stadtmauer



Hoffen wir, dass die Eiscreme nicht zu alt ist ;)



Yam! Ich liebe getrockneten Tintenfisch!


Vorbereitungen für den Kings Birthday


Bester Pancake!


Die Tage verflogen nur so und schon hieß es Rucksack packen und auf um ein wenig Kultur zu erleben. Ab nach Sukhothai.
Der nächste Stop war der für diese Verhältnisse doch recht große Busbahnhof in Chiang Mai auf dem ich ein wenig hin und her geschickt worden bin, ehe ich den Schalter mit dem richtigen Bus fand. Da fiel mir wieder auf, wie viel praktischer es ist zu zweit zu reisen, weil einer auf die Rucksäcke aufpassen kann, während der andere die Karten kauft und man so nicht ständig dieses riesige Ding auf dem Rücken hat. Der Mensch ist natürlich bequem und deshalb wäre es leichter, aber auch allein kann man das super meistern ;) Man ist eben nur etwas verschwitzter. Irgendwann kam mein Bus, die Klimaanlage im Bus schien mal wieder auf Minusgrade eingestellt, denn innerhalb kürzester Zeit spürte ich weder Nase noch Finger, aber auch das geht vorbei. In Sukhothai angekommen, gab es das leidige TukTuk Problem. Etwas außerhalb der Stadt in den frühen Abendstunden und schon wittern sie (die TukTuk Fahrer) quasi ihre Beute. Für einen viel zu hohen Preis ging es dann aber mit mehreren Franzosen nach Neu-Sukhothai. Das Sabidee Guesthouse kann ich dabei auch nur wärmstens empfehlen. Nettes Ambiente, gute Küche und gut angebunden. Am nächsten Tag ging es früh nach Alt-Sukhothai auf der Laderampe eines kleinen LKWs umgebaut zum offiziellen Stadtbus zwischen Alt- und Neu-Sukhothai. In Neu-Sukhothai angekommen, nachdem wir noch Waren auf einem Markt vorbeigefahren haben ;), konnte man sich Räder für 75 Cent leihen und alles auf eigene Faust erkunden. Sukhothai, die als die erste Hauptstadt Siams gilt, war im 13. und 14. Jahrhundert der Ort an dem die Thai Kultur geprägt wurde. Der Geschichtspark Sukhothai ist in verschiedene Distrikte eingeteilt. Am Anfang im größten District (zentrale Zone) stieß ich trotz der frühen Morgenstunden auf massig Touristen, die offensichtlich mit ihren Tourenbussen eine vorgefertigte Route in einer gewissen - kurzen Zeit - abarbeiten. Nach dem ich gefühlt schon 100 Fotos geschossen und mich über die respektlosen Touristen, die in einem Tempel mit Top und Shorts herumschwänzeln, aufgeregt hatte, beschloss ich diese Zone gegen den Uhrzeigersinn zu erkunden, um wenigstens etwas in Ruhe die Anlagen zu erkunden. Ich kann euch sagen - ich war überwältigt! 15 Meter hohe Buddhastatuen stehend, sitzen in verschiedenen Haltungen super erhalten und einfach atemberaubend! Einzelne Seen drumherum verschiedene Einflüsse u.a. von den Khmer. All das trug dazu bei einen schönen Tag in der alten Hauptstadt zu verbringen. Mittags gab ich meiner Harry Potter Leidenschaft nach und verzog mich in ein Café zum Lesen, um in den Nachmittagsstunden weitere hunderte Fotos schießen zu können.




















Der Anschluss einer öffentlichen Telefonzelle nach Thai-Art.











Am nächsten Tag stand ebenfalls der kulturelle Aspekt im Vordergrund und es ging in die alte Tempelstadt Ayutthaya. Auch diese Stadt war ein mal Hauptstadt des Königreichs Siam. Nach dem ich irgendwo am Highway aus meinem Bus rausgelassen wurde, war ich jedoch ein wenig verloren und mal wieder auf die TukTuk Fahrer angewiesen. Hochrente Preise galt es nach unten zu verhandeln. Am Ende hab ich den Thaipreis bekommen - yes! :) Mein Fahrer konnte jedoch gar kein Englisch und auch mit der Adresse meines Guesthouses hatte er einige Probleme, nach einer verwirrenden Fahrt im Kreis kam ich aber dennoch ans Ziel. Eingecheckt und sofort los zu den Tempeln, die direkt nebenan unübersehbar an der Straße empor ragten. Was für ein Anblick, aber ich muss sagen, wenn man mir einen Tag vorher diese wunderschönen Buddhastatuen serviert, fällt es schwer sich dafür zu begeistern. Trotzdem hab ich ein paar Fotos gemacht. Da mit der Dunkelheit auch die Hunde kamen und diese in Ayutthaya besonders aggressiv sind, verließ ich relativ schnell das Gelände und schlenderte zu einem Nachtmarkt. Die Dame am Essensstand war Touristen gegenüber leider etwas harsch eingestellt, aber das Pad Thai hat dafür super geschmeckt! Nach der Stärkung durch einen Rote Beete Saft wollte ich zurück ins Hotel. Auf dem Weg dorthin durchkreuzte jedoch ein äußerst aggressiver Hund meinen Plan. Fast wäre ich gebissen worden mit der Gewissheit, dass ich keine Tollwutimpfung besaß/besitze, war das natürlich eine brenzliche Situation. Irgendwie lernte ich so jedoch ein Schweizerpärchen kennen und mit Stöcken bewaffnet, bahnten wir uns den Weg ins Hotel. Am nächsten morgen ging's ganz früh raus zum Sonnenaufgang. Wieder waren die Hunde ein Problem und wieder haben die Tempel mich nicht so geflachst also beschloss ich fix meine Sachen zu packen, dann kaufte ich mir eine Packung Kekse als Frühstückersatz und hüpfte in den nächsten Minivan, um nach BKK zu reisen. Das ging alles reibungslos und ehe ich mich versah, saß ich im Localbus Richtung Prachuap Khiri Khan.

Der Rest eines Sandstein-Buddhas vom Baum eingeschlossen.















In Prachuap hab ich letztes Jahr mit Alex bereits einige Tage verbracht. Dort befindet sich eine Airforcebase der thailändischen Luftwaffe. Immer wenn man zum Strand möchte, muss man durch dieses Gelände hindurch und über die aktiv genutzte Rollbahn der Airforce drüber. Jedes mal ein witziges Gefühl! Der Strand selbst ist super sauber, da die Airforce ein mal die Woche ausrückt, um ihn zu reinigen. Außerdem findet man alles was man braucht - einen Streichelzoo mit einem riesigen Strauß, Hirschen, Pferden, Ziegen,... und natürlich zig Essensstände u.a. mit frittierter Eiscreme. So zogen die Tage geschwind vorüber. Aufstehen, Strand, Lesen, Kaffee trinken, Küchlein essen und abends auf den Lieblingsnachtmarkt. Da dort ein Travellerguesthouse der Hauptanziehpunkt in Prachuap ist, konnte man jeden Tag neue Kontakte knüpfen sich unterhalten, Travellergeschichten erzählen und Bierchen trinken. Einen Tag gab es noch den besten Ausflug meinerseits! Letztes Jahr haben wir es leider nicht geschafft, aber dieses Jahr sollte es in den Nationalpark (60 km entfernt) gehen. Dort gibt es wilde Elefanten und Büffel zu beobachten. Mit einer israelischen Familie brach ich Nachmittags im Tuk Tuk auf. Die Eltern waren etwas besorgt, dass die drei Kids eher zu unruhig für so einen Ausflug sind, weshalb sie sich im Vorfeld schon oft bei mir entschuldigten ;) Hat aber alles funktioniert und wir waren äußerst erfreut Glück zu haben und verschiedene Gruppen mit teilweise bis zu 40-50 Elefanten beobachten zu können. Auf dem Rückweg konnten wir sogar noch ein paar Büffel beobachten, die so scheu waren, dass sie sich relativ fix wieder ins Unterholz zurückzogen. Alles im allem ein super Ausflug - toll, dass die Tiere hier ganz in Ruhe leben können und nicht an den Menschen gewöhnt sind.
Straßenabsperrung - sehr ökologisch















Die letzte Station war dann wieder Bangkok. Hier war die Devise Füße hochlegen, Lesen und Weihnachtseinkäufe erledigen. Da ich es bisher noch nie geschafft hatte, den Wochenendmarkt zu besuchen, stand dieses Highlight auf dem Plan. Ganz früh 8/9 noch vor allen Touristen zog es mich auf diesen riesigen Markt und schon nach kurzer Zeit war ich verloren im Geflecht der kleinen engen Gassen. Frustriert stellte ich fest, dass meine Kreditkarte daheim lag und so konnte ich nicht all zu viel sündigen ;) Trotzdem eine coole Erfahrung! Am Abend gesellten sich dann Tati und Phillip zu mir und wir ließen den Abend bei super leckerem Streetfood ausklingen, ehe am nächsten Tag auch schon der Flieger zurück in die Heimat ging.